Vielversprechende Geschäftsideen prämiert
Vergangene Woche fand der elfte Start-up-Wettbewerb «venture» mit der Prämierung der Projekte seinen Abschluss. Gewinner in der Kategorie Geschäftsidee ist theMOFcompany, ein Start-up der ETH Zürich, des Paul Scherrer Instituts und der Zürcher Hochschule der Angewandten Wissenschaften.
Trotz hohem Frankenkurs und schwierigem Marktumfeld für die exportorientierte Industrie: Das Interesse am Businessplan- und Geschäftsideen-Wettbewerb «venture» ist ungebrochen. 230 Teams machten mit, 114 davon reichten ihre Idee ein, 116 Gruppen ihren Geschäftsplan. Aus dieser grossen Auswahl kürte eine Jury aus Industrie- und Investorenvertretern schliesslich für jede Kategorie die besten 5, die besten 10 und die besten 25.
Marktpionier in der metallorganischen Chemie
Den Sieg in der Kategorie Geschäftsidee trug der Start-up theMOFcompany davon, ein Gemeinschaftsunternehmen von Forschenden der ETH Zürich, des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). TheMOFcompany möchte einen einzigartigen Produktionsservice für sogenannte metall-organische Gerüste (Metal-Organic Frameworks, MOF) anbieten. Der Start-up ist ein Marktpionier und könnte mit seinem Angebot den industriellen Prozess revolutionieren.
Auch der zweite Platz in der Kategorie Geschäftsidee ging an einen ETH-Start-up. Die Jungfirma hemoTUNE entwickelt eine revolutionäre therapeutische Plattform für die Blutreinigung: funktionalisierte, magnetische Nanopartikel, die in einem dialyseähnlichen Kreislauf eingebracht werden und aus dem Blut spezifische krankheitsbedingte Stoffe entfernen.
Zum Sieger in der Kategorie Geschäftsplan gekürt wurde die Firma T3 Pharmaceuticals, ein Spin-off der Universität Basel. Die Gründer entwickeln eine Methode, um Krebs mit Bakterien zu bekämpfen. Die Mikroorganismen sollen spezifisch feste Tumore infizieren und abtöten.
Mit ComfyLight und Peripal gelang in der Kategorie Geschäftspläne zwei ETH-Vertretungen der Sprung unter die besten Fünf. Comfylight stellt eine intelligente LED-Birne her, welche das Verhalten der Hausbewohner registriert und analysiert. Sind diese nicht daheim, simuliert die Birne deren Verhalten. Das soll vor Einbruch schützen. Peripal hat ein Gerät entwickelt, welches das Infektionsrisiko von Dialysepatienten bei der Heimdialyse senkt.
Steiniger, aber lohnender Weg
Die Preisverleihung fand am 30. Juni 2016 im Auditorium Maximum der ETH Zürich statt. ETH-Präsident Lino Guzzella begrüsste die Besucherinnen und Besucher des Anlasses. «Ich möchte allen venture-Teilnehmerinnen und Teilnehmern gratulieren, nicht nur für ihre ausserordentlichen Geschäftsideen, sondern auch für ihren Mut, den steinigen aber lohnenden Weg des Unternehmertums zu beschreiten», sagte Guzzella.
Diesen Weg zu ebnen, sieht venture-Gründer Thomas Knecht als wichtige Aufgabe von venture: «Wir wollen die Erfolgschancen der angehenden Unternehmer durch die Vermittlung von Wissen, Coaching und die Erweiterung ihres Netzwerkes markant erhöhen».
TV-Moderatorin Patrizia Laeri kürte zusammen mit Vertretern des venture-Beirats die Siegerprojekte. Den Schlusspunkt setzte EPFL-Präsident Patrick Aebischer. Seine Hochschule ist seit 2016 ebenfalls Organisationspartnerin von venture.
Venture geht auf eine Initiative der ETH Zürich, McKinsey und der Knecht Holding zurück. 1996 hatte Thomas Knecht die Idee, einen Businessplan-Wettbewerb auszutragen. Dazu schloss sich McKinsey mit der ETH zusammen; 1998 fand venture erstmals statt. Seither haben 2700 Teams teilgenommen und 5500 Stellen für viele hochqualifizierte Leute geschaffen.