Schub für die Zürcher Biomedizin
Die Helmut Horten Stiftung unterstützt den Medizin-Hub Zürich seit vielen Jahren. Eine neue Donation an die ETH ermöglicht jetzt eine substanzielle Stärkung der Gesundheits-«Achse» Zürich-Tessin.
Der Name Helmut Horten hat in der Schweizer Medizin einen klingenden Namen: Zweck der vom deutschen Warenhaus-Pionier Helmut Horten 1971 gegründeten Stiftung ist die Förderung des Gesundheitswesens durch Zuwendungen an medizinische Forschungs- und Lehrinstitutionen. Der Schwerpunkt der Stiftungstätigkeit liegt in der Schweiz. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung 120 Millionen Franken ausgeschüttet.
Davon sind 68 Millionen zur ETH, zur Universität und zum Unispital geflossen. Diese Mittel gingen einerseits an das externe Seite Horten Zentrum, das klinisch-medizinische Informationen aus wissenschaftlichen Studien für die Praxis aufbereitet und dieser zur Verfügung stellt. Die beiden Hochschulen erhielten hauptsächlich Anschubfinanzierungen für junge Forschende - vom Doktoranden bis zur jungen Professorin - sowie für Ärztinnen und Ärzte.
Sechs Millionen für die Humane Immunologie
Dank der neusten Förderung kann die ETH die Biomedizin erneut ausbauen: Die Stiftung hat sechs Millionen Franken investiert für zwei ETH Professuren: die Nachfolge des kürzlich emeritierten Antonio Lanzavecchia, ETH-Professor für Humane Immunologie am Institute for Research in Biomedicine IRB der Università della Svizzera Italiana, sowie für eine neue Assistenzprofessur an der ETH Zürich.
Das mit der ETH eng verbundene IRB ist spezialisiert auf die Forschung zur Abwehr des menschlichen Körpers gegen Infektionen, Tumoren und degenerative Erkrankungen. Antonio Lanzavecchias Nachfolgerin externe Seite Federica Sallusto, Professorin für Medizinische Immunologie, baut einerseits an der ETH Zürich eine neue Gruppe auf. Andererseits führt sie ihre Forschungsgruppe in Bellinzona weiter, um die erfolgreiche Zusammenarbeit von ETH und IRB zu stärken. Federica Sallusto hat wichtige Beiträge zum heutigen Verständnis der Humanimmunologie geleistet, in jüngster Zeit vor allem mit ihren Studien der humanen T-Zellen, die für die menschliche Immunabwehr von zentraler Bedeutung sind.
Die neue Assistenzprofessur widmet sich der Mikrobiomforschung und wurde mit Shinichi Sunagawa besetzt. Sein Fokus liegt auf der Interaktion der Mikroorganismen mit dem menschlichen Immunsystem und mit Viren. Dabei überträgt er Erkenntnisse aus der Meeres- und Umweltbiologie auf die Humanbiologie.
Die Einweihung des Helmut-Horten-Hörsaals (alle Bilder: ETH Zürich / Alessandro della Bella)
Sieht sich in seinen Wünschen für die Partnerschaft zwischen Stiftung und Hochschulen bestätigt: Hans Hengartner, emeritierter Professor für Immunologie an ETH und UZH und Stiftungsrat der Helmut-Horten-Stiftung. Corinna Adler, ETH Zürich Foundation, Detlef Günther, Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, Federica Sallusto, Professorin für Medizinische Immunologie, Gräfin Heidi Goëss-Horten, ETH-Präsident Lino Guzzella, Ruedi Aebersold, Professor für Systembiologie, Margrit Leuthold Ehrler, Beauftragte Medizinische Forschung, Antonio Lanzavecchia, Professor für Humane Immunologie (v.l.)
Eine starke Partnerschaft
Als Zeichen der grossen Wertschätzung der ETH gegenüber dem jahrzehntelangen Wirken der Stiftung wurde am 12. Juni im Gebäude HCI auf dem Hönggerberg der Hörsaal G3 nach Helmut Horten benannt. «Diese Hörsaaltaufe ist ein kleines Zeichen der Wertschätzung für ein grosses und anhaltendes Engagement der Stiftung», sagte ETH-Präsident Lino Guzzella an diesem Anlass. Vor dem Hintergrund, dass Gesundheitswissenschaften und Medizin zentrale Themen für die ETH sind, erhoffe man sich von einer starken Partnerschaft mit der Helmut Horten Stiftung auch künftig wichtige Impulse für den Forschungsplatz Zürich, so der ETH-Präsident.
Engagement trägt Früchte
Die beim Anlass anwesende Gräfin Heidi Goëss-Horten, Witwe des Stifters, und die anwesenden Stiftungsräte zeigten ihrerseits ihre Wertschätzung über die Entwicklung der Zusammenarbeit mit den Zürcher Institutionen in der medizinischen Forschung. «Die Saat ist aufgegangen», konstatierte Stiftungsrat Hans Hengartner, emeritierter Immunologie-Professor an UZH und ETH. «Wir blicken zufrieden auf viele Jahre von fruchtbarem Wirken zurück, in denen die biomedizinische Forschung wahre Entwicklungssprünge vollzogen hat. Wir sind glücklich, dass die Helmut-Horten-Stiftung ihren Teil beitrug, damit die Zürcher Hochschulen und das Universitätsspital diese Entwicklung mitprägen konnten.»