Eine Professorin und vier Professoren ernannt

Der ETH-Rat hat auf Antrag von ETH-Präsident Lino Guzzella fünf Persönlichkeiten zur Professorin, respektive zum Professor der ETH Zürich ernannt.

An seiner Sitzung vom 28. September hat der ETH-Rat auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Lino Guzzella, fünf Personen zur Professorin, respektive zum Professor ernannt und den Rücktritt von sechs Professoren mit Dank zur Kenntnis genommen.

Ernennungen

Vergrösserte Ansicht: Andreas Krause

Prof. Dr. Andreas Krause (*1978), zurzeit ausserordentlicher Professor für Informatik an der ETH Zürich, zum ordentlichen Professor für Informatik. Andreas Krause zählt international zu den herausragenden Wissenschaftlern in den Bereichen Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. In seinen Arbeiten zu adaptiven Systemen entwickelt er neuartige Modelle und Algorithmen, die submodulare Gütefunktionen effizient und mit beweisbaren Approximationseigenschaften optimieren können. Seine Ansätze haben sich auch in der Praxis bewährt, etwa in der medizinischen Diagnostik und in der Verkehrsplanung. Andreas Krause ist zudem Akademischer Direktor des Swiss Data Science Center und damit an zentraler Stelle in die «Initiative for Data Science in Switzerland» des ETH-Bereichs eingebunden.

Sven Panke

Prof. Dr. Sven Panke (*1967), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, zum ordentlichen Professor für Bioverfahrenstechnik. Sven Pankes Forschungsinteressen umfassen zwei grössere Fragestellungen im Bereich der Bioverfahrenstechnik: das Design neuer integrierter Prozessstrategien und die Anwendung der synthetischen Biologie auf das Design von biologischen Katalysatoren. Auf besondere Resonanz gestossen sind seine Arbeiten zur Integration von kontinuierlichen Chroma-tographie- und Biokatalyseverfahren sowie die Arbeiten zum rationalen Design von Multienzymsystemen. Sven Panke ist international hervorragend vernetzt und sehr erfolgreich bei der Einwerbung von Drittmitteln in der Schweiz und weltweit.

Prof. Dr. Tanja Stadler (*1981), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der ETH Zürich, zur ausserordentlichen Professorin für Computergestützte Evolution. Tanja Stadler ist eine führende Forscherin auf dem Gebiet der phylogenetischen Dynamik. Mit neu entwickelten mathematischen und bioinformatischen Methoden leistete sie einen zentralen Beitrag dazu, dass epidemiologische Parameter direkt aus Sequenzdaten geschätzt werden können. So gelang es ihr etwa, wichtige Fragen in der Entwicklung biologischer Spezies und in der gemeinsamen Evolution von Pathogenen und ihren Wirtsorganismen zu beantworten. Tanja Stadler warb für ihre Arbeiten einen ERC Starting Grant ein und erhielt bereits verschiedene renommierte Preise, darunter den Latsis Preis der ETH Zürich.

Marco Stampanoni

Prof. Dr. Marco Stampanoni (*1974), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, zum ordentlichen Professor für Röntgenbildgebung. Marco Stampanoni ist ein international hoch anerkannter Experte für die Entwicklung bildgebender Technologien mit Röntgen- und Synchrotron-Strahlung. Ein Beispiel für sein umfassendes Wissen und seine Innovationskraft ist die von ihm an der Swiss Light Source entwickelte dedizierte Strahllinie für tomographische Mikroskopie (TOMCAT), die heute als eine der leistungsfähigsten Tomographie-Strahllinien der Welt gilt. Damit lassen sich Phänomene wie etwa Hirninfarkte und die entsprechende plastische Antwort volumetrisch darstellen und quantifizieren. Marco Stampanoni hat verschiedenste internationale Auszeichnungen erhalten, zuletzt einen ERC Grant.

Dr. Thomas Ward Crowther (*1986), zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ökologie (NIOO) in Wageningen, Niederlande, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Globale Ökosystemökologie. Thomas Crowther fokussiert seine Forschung auf Waldökosysteme und auf ökologische Prozesse, die Artengemeinschaften und Ökosysteme strukturieren. Insbesondere beschäftigt er sich mit der Regulation des Waldkohlenstoffkreislaufs durch Mikroben in Waldböden und den Auswirkungen dieser Mechanismen auf die globale Kohlenstoffbilanz und den langfristigen Klimawandel. Thomas Crowther leistet mit seinen stark interdisziplinär ausgerichteten Arbeiten wichtige Beiträge zu nationalen und internationalen Initiativen in der Bodenbewirtschaftung und in der Bekämpfung des Klimawandels.

Verabschiedungen

Prof. Dietmar Eberle (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Architektur und Entwurf, wird Ende Januar 2018 in den Ruhestand treten. Dietmar Eberle wirkt seit Sommer 1999 in seiner heutigen Funktion an der ETH Zürich. Der Schwerpunkt seiner Forschungsaktivität ist das Wohnen in seinen verschiedenen Facetten. 2000 übernahm er die Leitung des «ETH Wohnforum – ETH CASE Centre for Research on Architecture, Society & the Built Environment». Dessen interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte führen die kulturwissenschaftliche Perspektive, einen sozialwissenschaftlichen Ansatz und konkrete Praxisbezüge zu einer Gesamtschau zusammen. Dietmar Eberle engagierte sich zudem während mehrerer Jahre im Leitungsgremium des Departements Architektur.

Prof. Dr. Gérard Hertig (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Rechtswissenschaft, wird Ende Januar 2018 in den Ruhestand treten. Gérard Hertig wurde im Herbst 1995 in seine aktuelle Funktion berufen. Er beschäftigt sich insbesondere mit der vergleichenden Analyse von Firmen und Kapitalmärk­ten aus rechtlicher und ökonomischer Perspektive. Spezielles Gewicht haben dabei patentrechtliche Fragen und die Problematik des geistigen Eigentums. Gérard Hertig gilt als Hochschullehrer, der die Anliegen der ETH Zürich und ihrer Studierenden sehr engagiert wahrnimmt und weiterentwickelt. Besonders wertvoll sind seine Praxisorientierung und die internationale Ausrichtung seiner Lehr- und Forschungstätigkeit, die ihn als Gastprofessor wiederholt an renommierte Hochschulen führte.

Prof. Dr. Konrad Hungerbühler (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Umwelt- und Sicherheitstechnologie, wird Ende Januar 2018 in den Ruhestand treten. Konrad Hungerbühler stiess nach einer längeren Industrietätigkeit Anfang 1994 zur ETH Zürich. Seine Forschungstätigkeit ist interdisziplinär ausgerichtet und liegt im Bereich der integrierten umwelt- und risikoorientierten Entwicklung und Gestaltung von chemischen Produkten und Prozessen. Diese modelliert und untersucht er insbesondere bezüglich Ökoeffizienz und inhärenter Sicherheit. Als umsetzungsorientierte Plattform für die Lehre dienen in der Regel Fallstudien aus der Industrie. Konrad Hungerbühler nahm für die ETH Zürich verschiedene wichtige Aufgaben auf Instituts-, Departements- und Hochschulebene wahr.

Prof. Dr. Wolfgang Langhans (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Physiologie und Verhalten, wird Ende Januar 2018 in den Ruhestand treten. Wolfgang Langhans kam 1988 an die ETH Zürich und wurde 1992 zum ordentlichen Professor befördert. Schwerpunkte seiner Forschung sind die physiologische Regulation der Nahrungsaufnahme bei Nutztieren und deren Störung bei Krankheiten. Ein weiteres Fokusthema sind Funktionsstörungen von Immunzellen bei Retrovirusinfektionen. Im Bereich der Ethologie und der Tierhaltung untersucht er Belastungsreaktionen beim Tier sowie Wechselwirkungen zwischen Verhalten und Haltungsumgebung. Wolfgang Langhans nahm auf nationaler und internationaler Ebene diverse wichtige Aufgaben mit Bezug zu seinem Fachgebiet wahr und war 2012 massgeblich an der Gründung des neuen Departements Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich beteiligt.

Prof. Dr. A. Dieter Schlüter (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Polymerchemie, wird Ende Januar 2018 in den Ruhestand treten. Dieter Schlüter wurde im Frühjahr 2004 auf seine heutige Stelle berufen. Er ist ein international renommierter Synthesechemiker und bewies sowohl in der Herstellung neuer Polymere als auch in der Entwicklung neuer Synthesemethoden Kreativität. 2012 sorgten Wissenschaftler unter Leitung von Dieter Schlüter für eine kleine Sensation: Es gelang ihnen, erstmals flächige Polymere herzustellen, die einen molekularen Teppich im Nanometermassstab bilden. 2015 lieferten sie zeitgleich mit einer unabhängigen amerikanischen Gruppe den direkten Beweis, dass synthetische zweidimensionale Polymere tatsächlich existieren.

Prof. Dr. Alexander Wokaun (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Chemie, wird Ende 2017 in den Ruhestand treten. Alexander Wokaun wirkt seit 1994 als ordentlicher Professor an der ETH Zürich. Zurzeit amtiert er zudem als Vizedirektor des Paul Scherrer Instituts. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der nachhaltigen Energieversorgungssysteme. Er konzentriert sich insbesondere auf katalytische Prozesse der Energiespeicherung und der Charakterisierung von Funktionsmaterialien mit spektroskopischen Methoden. Ein Erfolg seiner Forschungsaktivität war die Realisierung des Brennstoffzellenfahrzeuges HyPower. Alexander Wokaun ist ein weit überdurchschnittlich engagierter Hochschullehrer und wirkte in wichtigen Gremien in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klima.

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