Salmonellen ausbooten

Emma Wetter Slack wird am morgigen ETH-Tag mit dem Latsis-Preis der ETH Zürich 2017 geehrt. Die Immunologin arbeitet an einer Schluckimpfung gegen Salmonellen, die Nutztieren verabreicht werden kann. Dank ihr könnte der Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht verringert werden.

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Videoporträt Emma Wetter Slack

Die gebürtige Britin ist Leitende Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mikrobiologie der ETH Zürich. Emma Wetter Slack leitet dort eine Gruppe im Labor von ETH-Professor Wolf-Dietrich Hardt. Sie und ihr Team entwickeln Methoden, mit denen die Populationsdynamik von Darmbakterien in einem Wirt untersucht und die Wechselwirkung zwischen Wirt und Bakterien besser verstanden werden können.

Wetter Slack studierte Naturwissenschaften an der Universität Cambridge (UK) und promovierte am London Research Institute. Danach forschte sie in Kanada und an der Universität Bern. In dieser Zeit begann sie sich auf das Zusammenspiel von Wirt und Darmflora bei angeborener Immunschwäche zu konzentrieren. 2011 erhielt sie Ambizione-Beiträge des Schweizerischen Nationalfonds, die es ihr erlaubten, an der ETH Zürich ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Seither erforscht sie, wie die erworbene Immunität Bakterien im Darm reguliert und wie der Körper lästige Darmbewohner loswird.

Salmonellen in Ketten legen

Den Latsis-Preis der ETH Zürich erhält Wetter Slack aufgrund ihrer bahnbrechenden Forschung an Salmonellen, und wie diese mittels einer neuartigen Schluckimpfung bekämpft werden können (ETH-News berichtete). So hat sie unter anderem aufgezeigt, wie nach der Impfung gebildete Antikörper die Durchfallerreger während ihres Wachstums in Ketten legen und zu einer Art Floss zusammenbinden. Diese Klumpen können nicht in die Darmwand eindringen, was eine Entzündung unterdrückt. Und die gefangenen Salmonellen können untereinander kein genetisches Material mehr austauschen. Dies verhindert zum Beispiel, dass die Bakterien Antibiotikaresistenzen an Artgenossen weiterreichen.

Emma Wetter Slack wird den Preis am ETH-Tag entgegennehmen. Sie ist erst die fünfte Frau, die mit dem Preis geehrt wird, der seit 1985 alljährlich für wissenschaftlich herausragende Arbeiten aller an der ETH Zürich vorhandenen Forschungsgebiete vergeben wird.

Latsis-Preis der ETH Zürich und ETH-Tag 2017

Mit dem von der «Fondation Latsis Internationale» gestifteten Preis zeichnet die ETH Zürich jährlich über alle Forschungsdisziplinen hinweg herausragende jüngere Forscherinnen und Forscher aus. Er wird am ETH-Tag, am 18. November 2017, von ETH-Rektorin Sarah Springman verliehen und ist mit 25'000 Franken dotiert.

Die Preisträger der letzten Jahre: externe Seite www.fondationlatsis.org

Am ETH-Tag feiert die ETH Zürich gemeinsam mit Gästen aus Forschung, Politik und Wirtschaft den 162. Jahrestag der Hochschule. Traditionsgemäss verleiht die ETH an diesem Tag die Ehrendoktorwürde an Personen, die im internationalen Wissenschaftsbetrieb Ausserordentliches geleistet haben. Auch Studierende, Doktorierende und Dozierende werden für herausragende Leistungen ausgezeichnet.

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