Intelligenz neu gedacht
Zum zweiten Mal präsentierte sich die ETH Zürich am World Economic Forum in Davos. Unter dem Motto «RETHINKING INTELLIGENCE» schickte die Hochschule nicht nur WEF-Teilnehmende, sondern auch die lokale Bevölkerung auf eine Entdeckungsreise ins Reich der künstlichen Intelligenz.
«Schere-Stein-Papier», «Schere-Stein-Papier», «Schere-Stein-Papier»: So klingt es seit Generationen auf den Pausenplätzen dieser Welt. Und seit jeher suchen Kinder für dieses Spiel die perfekte, siegreiche Strategie. Genau diese Strategie beherrscht die Roboter-Hand Dextra. Dank künstlicher Intelligenz ist sie kaum besiegbar. Wie es sich anfühlt, gegen diese Roboter-Hand zu spielen, konnten diese Woche nicht nur Kinder, sondern auch die versammelte Polit- und Wirtschaftsprominenz des World Economic Forums im Pavillon der ETH Zürich in Davos erleben. Mit der Ausstellung «RETHINKING INTELLIGENCE» präsentierte die Hochschule neueste Forschungsergebnisse aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Dabei zogen neben Dextra auch ein Hirn aus dem 3D-Drucker, der Hunderoboter ANYmal oder Brainrunners, ein virtuelles Rennen mit Gedankensteuerung, die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich. Beeindruckt zeigte sich auch Erbprinz Alois von Liechtenstein, der am Dienstag den ETH-Pavillon mit einem Überraschungsbesuch beehrte.
Die öffentliche Ausstellung war nur ein Teil des WEF-Auftritts der ETH Zürich. Zusätzlich organisierte die Hochschule zahlreiche Veranstaltungen für geladene Gäste. «Über unsere Präsenz am WEF wollen wir mit internationalen Top-Universitäten ins Gespräch kommen und Kontakte mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft und Politik knüpfen», nennt ETH-Präsident Lino Guzzella die Beweggründe für den WEF-Auftritt. «Zudem ist es für uns eine Gelegenheit, die ETH auch der Bündner Bevölkerung und Politik näher zu bringen». Mit der «Challenge Rumantsch» widmete sich die ETH denn auch einem sehr lokalen Thema: Sie stellte im ETH-Pavillon vier Projekte vor, welche die rätoromanische Kultur bereichern könnten. Entwickelt haben diese Ideen Bündner Kantonsschülerinnen gemeinsam mit ETH-Studierenden. Von den Projekten angetan zeigte sich ETH Rats-Präsident Fritz Schiesser: «Die ETH konnte aufzeigen, wie neue Technologien zur Förderung der vierten Landessprache beitragen.»
Neue Technologien standen auch an allen anderen Veranstaltungen im Fokus. So diskutierten ETH-Experten mit internationalen Spitzenforschenden über die Chancen und Herausforderungen der künstlichen Intelligenz. Zudem lancierte die ETH Zürich am Dienstag zusammen mit den SBB eine Mobilitäts-Initiative für die Schweiz. Und ETH-Roboter ANYmal animierte sogar Bundesrätin Doris Leuthard zu einem gemeinsamen Tänzchen. Nicht bekannt ist, wie sie sich gegen die Roboter-Hand Dextra im «Schere-Stein-Papier» geschlagen hat.
Impressionen vom diesjährigen WEF in Davos
Alle Bilder: ETH Zürich / Andreas Eggenberger