Archiv Ausstellungen
17. April bis 31. Juli 2024
Wie können Materiallieferketten einer postfossilen Bauindustrie aussehen und welche Rolle können Kulturpflanzen dabei spielen?
Diesen Fragen ging das Studio Planting Buildings. Housing the Ecoregion nach, welches im Herbstsemester 2023 von der Architektengruppe Material Cultures an der ETH Zürich geleitet wurde. Ausgehend von typischen Kulturpflanzen verschiedener europäischer Ökoregionen wurden Wohnsysteme entworfen, die sich zwischen Konservierung, Kultivierung und Konstruktion bewegen und Teil der spezifischen Kulturlandschaft werden können.
Zentrum der Ausstellung bilden acht Mock-ups im Massstab 1:1, welche die Grundlagenforschung, Materialexperimente und konstruktiven Studien des Studios zusammenführen.
11. Mai bis 14. Juli 2023
Als letzte Publikation der Professur Annette Spiro an der ETH Zürich ist ein Handbuch zur Planung von verputzten Oberflächen im Innenraum entstanden. Nebst der historischen Entwicklung und traditionellen Anwendung des Baustoffs werden anhand von zahlreichen Projektbeispielen Materialeigenschaften und zeitgemässe Gestaltungsspielräume diskutiert. Der Band setzt sich zum Ziel, das Bewusstsein für die notwendigen Massnahmen im Planungsprozess und die überraschende Vielfalt an handwerklichen Möglichkeiten zu schärfen.
Die Ausstellung im ETH Material Hub präsentiert die im Buch vorgestellten Innenputzarten, hochwertigen Putzmuster nach traditioneller Machart, Putzmuster konkreter zeitgenössischer Architekturprojekte sowie Arbeiten von Studierenden, die im Rahmen eines Putzworkshops entstanden sind.
03. April bis 02. Mai 2023
Es ist Zeit, über das Thema der Nachhaltigkeit hinauszugehen. Alternative Lösungen aus lokalen Ressourcen wie Lehm, biobasierten und wiederverwendeten Materialien werden überall auf der Welt realisiert und stossen dank ihrer Fähigkeit, zur Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen und sozialen Umfelds beizutragen, regenerative Ergebnisse an. Im Bausektor sind sie jedoch noch nicht weit verbreitet, da es den Entscheidungsträgern an Informationen und den Praktikern an Kompetenz mangelt.
Das Certificate of Advanced Study in Regenerative Materials – Essentials, ein internationales Ausbildungsprogramm der ETH, das von der Professur für Nachhaltiges Bauen der ETH Zürich lanciert wurde, ist darauf ausgerichtet, dieses Problem zu lösen. Es vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten, um unsere konventionellen Bautechniken zu hinterfragen und regenerative Materialien von der Ressourcengewinnung über die Baustelle und den Betrieb bis zum Ende der Lebensdauer der Baumaterialien zu fördern. Es fördert bereits in der Vorphase des Bauprozesses einen territorialen Ansatz.
Das Programm des SS 2023 ist in fünf praxisorientierte Module unterteilt. Die Ergebnisse des Moduls 3 Biobasiertes Bauen sind derzeit im ETH Material Hub ausgestellt.
17. November 2022 bis 24. Februar 2023
Krummwüchsigkeit, mangelnde Witterungsbeständigkeit und die schwierigen Verklebungseigenschaften von Laubholz haben dazu geführt, dass tragende Bauteile seit dem 19. Jh. hauptsächlich aus Nadelholz bestehen. Heimische Laubholzarten wie Buche, Eiche, Esche und Kastanie werden hingegen vorwiegend im Möbel- und Innenausbau verwendet. Alte Gebäude belegen jedoch, dass Laubhölzer durchaus in tragenden Konstruktionen eingesetzt werden können, denn sie weisen viele Vorteile auf: Wegen ihrer höheren Festigkeit sind schlankere Konstruktionen realisierbar, zudem können die Grenzen zwischen tragender Konstruktion und Innenausbau fliessender gestaltet werden.
Da das Angebot an Laubholz in Mitteleuropa infolge des Klimawandels und einer Neuausrichtung der Waldwirtschaft stetig wächst, wurden die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in diesem Bereich während der letzten Jahre ausgedehnt und Laubholz gewinnt im Bausektor zunehmend an Bedeutung.
Die Ausstellung zeigt verschiedene innovative Laubholzwerkstoffe, die bereits auf dem Markt erhältlich sind, zukunftsweisende Ergebnisse aus der Holzforschung sowie exemplarische architektonische Projekte, in denen statt Nadelholz Laubholz zum Einsatz kommt.
14. Oktober bis 11. November 2022
Der BIPV-Workshop (Gebäudeintegrierte Photovoltaik), organisiert von der Professur für Architektur und Gebäudesysteme der ETH Zürich, bringt Studierende aus den Bereichen Architektur und Ingenieurwesen zusammen, um neue energieerzeugende Fassadenelemente zu entwickeln.
Ausgehend von grundlegenden Solarmaterialien werden die Komponenten von Solarmodulen nicht mehr als fertige technische Produkte betrachtet, sondern als Designmaterialien, mit denen man arbeiten kann. Die Studierenden haben die Möglichkeit, eine einzigartige praktische Erfahrung zu machen, indem sie diese Materialien frei montieren (kleben, schneiden, laminieren, löten) und gestalten können.
Während des einwöchigen Workshops liegt der Schwerpunkt in der Symbiose von Design und technischen Aspekten wie Energiegewinnung und Transparenz. Der iterative Denkprozess der Studierenden reicht von der Grösse des Solarmoduls (ca. 20 cm x 35 cm) bis hin zur Integration desselben in die Fassade eines echten Gebäudes. Das simultane Nachdenken über Design, Konstruktion, Integration und Stromerzeugung ist die Basis für eine erfolgreiche Integration des Moduls in ein Gebäude. Ausgestellt werden insgesamt 8 Arbeiten, die von jeweils zwei Studierenden während des einwöchigen Workshops konzipiert wurden.
03. Mai bis 05. Juli 2022
Beton ist derzeit der weltweit am meisten verwendete Baustoff. Zugleich verursacht die Herstellung des Bindemittels Zement einen erheblichen Teil des globalen CO2-Ausstosses. In der an der externe Seite ZHAW in Winterthur konzipierten Ausstellung wird Beton als Baustoff in seine Einzelbestandteile zerlegt, es werden Herstellungsprozesse und Varianten erläutert. Vorgestellt werden zudem neueste Forschungen, wie CO2-sequestrierter Recyclingbeton, bei dem die Gesteinskörnung mit CO2 angereichert wird, sowie LC3-Zement, bei dem man die Hälfte des klimaschädlichen Zements durch Kalkstein und kalzinierten Ton substituiert. Ob diese Entwicklungen dem Beton eine Zukunft als klimafreundlichem Baustoff geben können, ist eine entscheidende Frage, auf die es noch keine abschliessende Antwort gibt.
10. Mai bis 21. Juni 2019
Verlängert bis 19. Juli 2019
Holzverbindungen spiegeln die unterschiedlichen Baukulturen im Holzbau wider. Ihre Ausformung ist klima- und materialbedingt, aber auch Ausdruck ästhetischer Wertvorstellungen. Während im traditionellen Holzbau Mittel- und Südeuropas das Fachwerk dominiert, sind in Skandinavien Blockbauten aus liegenden Stämmen prägend. In China und Japan setzte sich eine Skelettbauweise durch, die ohne aussteifende Wände auskommt und Taifunen und Erdbeben besonders gut standhält.
Die reinen Holzverbindungen erleben in den letzten Jahren eine Renaissance, bedingt unter anderem durch veränderte Brandschutzbestimmungen und computergestützte Fertigungstechniken.
In der Ausstellung sieht man traditionelle, reine Holzverbindungen aus Europa und dem angelsächsischen Raum sowie aus China und Japan. Es wird auch gezeigt, wie Holzverbindungen in aktuellen und zukünftigen Bauprojekten zum Einsatz kommen.
11. Dezember 2018 bis 04. Februar 2019
Aktuell gibt es in der Schweiz über siebzig aktive Werksteinbrüche, in denen rund fünfzig verschiedene Steinsorten abgebaut werden. In den vergangenen beiden Jahren wurden all diese Steinsorten in Form von Mustern in diversen handwerklichen und modernen Oberflächenbearbeitungen für die Materialsammlung erworben und in die Datenbank externe Seite materialarchiv.ch aufgenommen. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl dieser Muster und stellt sie in einen architektonischen Kontext.
11. Januar bis 23. Februar 2018
Verlängert bis 14. März 2018
Was hat geklöppelte Spitze mit PET-Getränkeflaschen gemeinsam? Beide dienten namhaften Architekten in den vergangenen Jahren als Vorlagen für Schalungsmatrizen, mit denen Sichtbetonfassaden bzw. Fassadenelemente aus Beton gegossen wurden. Die Möglichkeiten, Betonoberflächen durch unterschiedliche Prinzipien der Schalung zu gestalten, sind heutzutage fast unbegrenzt.
In der Materialsammlung der ETH Zürich werden anhand von Fotografien und zum Teil auch Originalmatrizen (Olgiati, Diener & Diener) einige herausragende Architekturbeispiele der letzten 11 Jahre im Rahmen einer kleinen Ausstellung präsentiert. Daneben sind diverse Betonoberflächen zu sehen, die mithilfe handelsfertiger sowie selbstgestalteter Matrizen gegossen wurden.
01. Juli bis 01. Oktober 2017
Marmor steht seit der Antike für Macht und einen hohen Status. Ausgehend von der Sammlung Feliciani – einer Kollektion antiker Dekorationsgesteine römischer Herkunft im Besitz der ETH Zürich – widmet sich der aktuelle, multimediale Beitrag der Materialsammlung auf Explora der Bedeutungs- und Verwendungsgeschichte dieser Steine in ausgewählten Epochen der Architektur. In Videointerviews äussern sich Professoren und Wissenschaftler der ETH Zürich zur Sammlung Feliciani sowie zu Buntmarmor im Kontext der antiken, modernen und zeitgenössischen Architektur.
Anlässlich der Online-Schaltung des Beitrags 'marmor macht architektur. Ein Baumaterial mit Geschichte' auf der Storytelling-Plattform Explora der ETH-Bibliothek werden in der Materialsammlung Muster verschiedener heute noch erhältlicher, zum Teil schon in der Antike verwendeter Dekorationsgesteine ausgestellt, darunter Marmore, Kalksteine, Serpentinite, Granite und Gneise.
07. Oktober bis 06. Dezember 2016
Kaum jemand kennt ihn, obwohl manche Bauten aus diesem Gestein in aller Munde sind: Gneis zählt neben Kalk- und Sandstein zu den bedeutendsten Natursteinen der Schweiz. Von den hierzulande noch etwa 70 aktiven Steinbrüchen wird in knapp der Hälfte Gneis abgebaut.
Die Ausstellung präsentiert ein Baumaterial, dessen Boomzeit im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts mit dem Bau der Gotthard-Eisenbahnstrecke begann und das bis heute aktuell ist. Gezeigt werden zahlreiche Materialmuster und Oberflächenbearbeitungen der verschiedenen, heute noch erhältlichen Schweizer Gneissorten im Zusammenhang ausgewählter architektonischer Beispiele – von den ersten Tessiner Rustici über den Zürcher Bahnhof Enge bis zum Bundesplatz in Bern und der Therme Vals.