Video in der Lehre

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Fotos: Pascal Schmidt, LET ETH Zürich: Laboreinsätze am PSI

Video ist eines der populärsten Medienformate im Web, Tendenz steigend. Auch für Hochschulen werden sie immer wichtiger. Nachfolgend die wichtigsten Gründe, weshalb Videos für das Lernen so wirkungsvoll und attraktiv sind:

  • Bewegte Bilder und Töne geben schneller einen Überblick über ein Thema als z. B. Texte und Bilder alleine. Das kann Sicherheit vermitteln.
  • Man wird durch Mimik und Stimme des Gegenübers auch emotional angesprochen. Durch diese personalisierte Form ist man „näher am Geschehen“– ein wichtiger Faktor für das Lernen.
  • Inhalte können gut in kleine Einheiten aufgeteilt werden. Solche kurze „Learning nuggests“ sind beliebt.
  • Bekannte Situationen beweisen die realitätsbezogene Relevanz und fördern den Lerntransfer.
  • Die Zuschauenden können ihr Lerntempo selbst bestimmen, z.B. mit Pausen oder Zurückspulen.

Folgende acht Szenarien sind besonders geeignet, die spezifischen Vorteile von Video für Aus- und Weiterbildungszwecke zu nutzen (vor, während und nach einer Lehrveranstaltung).

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1. Personalisierung und Zusammenarbeit 
Videos fördern eine Kultur der Zusammenarbeit von Lehrpersonen und Studierenden.                                                          

2. Zugang zu Personen und speziellen Orten 
Personen auf der ganzen Welt können auftreten. Schwer zugängliche oder gefährliche Orte lassen sich realitätsnah erfahren - das ergibt oft wichtige Impulse.

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3. Zeit und Raum manipulieren
Gewisse Phänomene können erst durch virtuelle Verlangsamung oder Vergrösserungen erlebbar gemacht werden, z.B. Blitz-Formen oder biologische Mikrovorgänge.

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4. Storytelling
Mit Enthusiasmus vorgetragene Geschichten wecken Emotionen und wirken dadurch meist positiv auf das Lernen und Erinnern. Hier kann auch gut auf bestehende Videos im Web zugegriffen werden.

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5. Historische Filmmaterialien
Manchmal ist für eine Lehrsituation ein historischer Vergleich sinnvoll. Historische Originalaufnahmen sind ideal, um vergangene Ereignisse oder Situationen lebendig darzustellen.           

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6. Demonstrationen
Experimente, Demonstrationen oder psychomotorische Fähigkeiten können mittels Video oft anschaulicher dargestellt werden als mit anderen Medien.

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7. Widerlegen von Fehlkonzepten
Fehlkonzepte können mit Video-Demonstrationen gut widerlegt werden. Sie führen nämlich ganz offensichtlich vor Augen, dass gewisse Annahmen in der Realität nicht stimmen.

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8. Inhaltsvideos und Animationen
Das schrittweise Erläutern von Inhalten und das Kombinieren von grafischen Elementen hilft, Zusammenhänge und Wirkungsweisen zu erklären.

An der ETH gibt es für die oben aufgeführten Video-Varianten verschiedene Möglichkeiten der Videoproduktion (s. unten).

Lehrvideos sollten folgende Gütekriterien erfüllen:

Struktur

  • Inhaltlich gut strukturiert (z.B. Einführung, Beispiele, Fazit)
  • Gut im Gesamtkurs eingebettet (klarer Bezug zu Lernzielen)
  • Dauer nicht länger als 6 Minuten (Empfehlung)
  • Playlisten geben Orientierung (Länge, Kurzbeschrieb)

Lebenswelt Studierende

  • Anknüpfen an das Vorwissen der Zielgruppe (auf Referenzen verweisen)
  • Für Zielgruppe verständlich aufbereitet (sprachlich und inhaltlich)
  • Für Zielgruppe passende, alltagsbezogene Beispiele
  • Die Dozierenden wirken im Video authentisch und zeigen echtes Interesse für den Inhalt. Einzelne Versprecher sind unproblematisch.

Aktivierung der Studierenden

  • Aktivierende Aufgaben anbieten (z.B. Zwischenfragen oder Quiz am Ende)
  • In Kontakt mit den Studierenden treten (z.B. durch Aufforderung zur Reflexion).
  • Verknüpfen der Inhalte mit weiterführenden Konzepten, Beispielen, Analogien, Vertiefungen etc.

Mediendidaktische Optimierung

  • Stärken des Mediums Video werden bewusst ausgenutzt (s. acht ideale Situationen). Inhalt und Lernziele werden besser erreicht als mit anderen Medien (Text, Bilder, Live-Präsentation).
  • Gewählte Gestaltungsmethoden unterstützen Inhalt und Lernziele
  • Visueller und auditiver Kanal werden optimal genutzt (ergänzend). Das Arbeitsgedächtnis wird nicht strapaziert (adäquate Informationsdichte, Pausen einbauen).
  1. Zuständig für die technischen Anforderungen an alle Lehrvideos (Bild, Ton und Licht) ist die Stelle ID Multimedia Produktion und Distribution.
  2. Für die inhaltliche und didaktische Gestaltung gibt es Support vom LET (Lehrentwicklung und –technologie)

DownloadCheckliste der Gütekriterien (PDF, 47 KB)

Vor der Kamera – eine Checkliste

Klar strukturierte Inhalte, wohlüberlegte Botschaften und die richtige Sprache sind für jeden Kameraauftritt unverzichtbar. Schätzungen gehen aber davon aus, dass unsere Wahrnehmung eines Auftritts zu rund 75% von äusseren Kriterien beeinflusst wird. Diese DownloadCheckliste vor der Kamera (PDF, 26 KB) hilft Ihnen, Fehler in diesem Bereich zu vermeiden und Ihren Auftritt zu optimieren.

Weiterführende Informationen zur didaktischen Gestaltung von Lehrvideos und ETH-Beispielen finden sich unter „Videos in Teaching“ auf der Website von Refresh-Teaching

Für die Produktion von Lehrvideos gibt es an der ETH drei Möglichkeiten - vom High-End-Studio bis zu Do-it-yourself-Varianten mit ausleihbaren Geräten. Je nach Situation werden die Lehrvideos dann in einem moodle-Kurs, einem MOOC oder anderswo veröffentlicht.

  1. Videostudioim ETH-Hauptgebäude und professionelle Videoproduktion ausserhalb des Videostudios
  2. Do-it-yourself mit Anleitung im ETH-Hauptgebäude
  3. Do-it-yourself, unter Berücksichtigung der DownloadGütekriterien (PDF, 47 KB) für Lehrvideos – insbesondere muss die Qualität von Ton und Licht gewährleistet sein.
  4. Für den selbstständigen Upload und die Distribution von Lehrvideos innerhalb von Moodlekursen nutzen Sie derzeit bitte polybox
    Video-Link erstellen: How-to video
    Video-Link in Moodle Kurs einsetzen: How-to-video

Kontakt

Thomas Korner
Dozent am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik
  • HAD F 12
  • vCard Download

Abt. für Lehre und Lernen
Haldenbachstr. 44
8092 Zürich
Schweiz

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