Exkursionen auf den Kopf gestellt
Professor Torbjørn Netland und sein Team vom D-MTEC wurde an den diesjährigen Reimagine Education Awards ausgezeichnet. Das Projekt namens FactoryVR belegte den dritten Platz in der Kategorie Virtual/Augmented Reality. Es ermöglicht Studierenden, an virtuellen Werksführungen teilzunehmen.
Professor Torbjørn Netland und sein Team stellen Werksführungen auf den Kopf: sie bringen den Betrieb zu den Studierenden. Das Project «FactoryVR» besteht aus einer virtuellen Nachbildung von Produktionsstätten, die Studierende entdecken können, als wären sie vor Ort. Je nachdem, was sie sich gerade anschauen, helfen ihnen Informationen und Fragen dabei, den operationellen Betrieb eindringlich zu verstehen.
Das Projekt wurde mit dem Bronzepreis in der Kategorie Virtual/Augmented Reality bei den diesjährigen Reimagine Education Awards ausgezeichnet. Die sogenannten «Bildungsoscars» sind der grösste Wettbewerb für innovative Lehre, an dem mehr als 1'500 Bewerbern in diesem Jahr teilgenommen haben. «Wir haben uns sehr gefreut, auf das Podest zu kommen», sagt Netland. «Die mit Gold und Silber ausgezeichneten Projekte sind bereits etablierte Unternehmen. Unser Projekt ist weniger komplex, lässt sich aber hervorragend aufskalieren.»
Netlands Team setzt frei zugängliche Virtual Reality (VR) Videos und Software ein, erarbeitet aber auch eigene VR Inhalte zusammen mit Partnerunternehmen. Der Werkzeughersteller Hilti hat dafür sein Werk im österreichischen Thüringen zur Verfügung gestellt. Diese Produktionsstätte können Studierende nun mit ihrem Smartphone entdecken – optional mit einer kostengünstigen Kopfmontur als VR-Brille (siehe Video).
An der Reimagine Education Konferenz, die vom 9. bis 11. Dezember 2020 ebenfalls virtuell stattfand, konnte Netlands Team FactoryVR vorstellen. Währenddessen ist es in der Vorlesung «Production and Operations Management» bereits zu einem integralen Bestandteil geworden. Für Netland fängt die Geschichte aber gerade erst an: «Wir haben viele gute Erfahrungen mit FactoryVR gemacht, es ist kostenwirksam und lässt sich ohne grossen Aufwand erweitern. Das weist auf grosses Potenzial von VR Anwendungen in der Wirtschaftspädagogik hin.»