Swissloop unter den besten drei
Gestern fand die zweite «Hyperloop Pod Competition» von SpaceX in Los Angeles statt. Die ETH-Studierenden von Swissloop belegten den hervorragenden dritten Platz.
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Insgesamt 27 von ursprünglich rund 1200 Teams von Universitäten aus der ganzen Welt hatte Elon Musk auf das SpaceX-Gelände in Hawthorne in Los Angeles geladen. Sechs Tage lang wurden ihre Transportkapseln, sogenannte Pods, auf Herz und Nieren geprüft. Nur drei Studierendenteams haben alle Tests erfolgreich absolviert und durften ihren Pod beim Finale am 27. August durch die 1,25 Kilometer lange Vakuumröhre schweben lassen.
Swissloop, ein Verein von rund 50 Studierenden der ETH Zürich und anderer Schweizer Hochschulen, war eines von ihnen. Für den Sieg reichte es leider nicht, den sicherte sich das Team WARR der TU München, das bereits beim ersten Wettbewerb Anfang 2017 den ersten Platz erreichte. Zweiter wurde das einzige nordamerikanische Team im Finale, das Team Paradigm der Northeastern University and Memorial University of Newfoundland and Labrador.
Swissloop hatte sich grosse Hoffnungen auf den Sieg gemacht, kämpfte aber bei seinem Start mit technischen Problemen, da es den Kontakt zum Pod verloren hatte. Ihr Start musste daraufhin nach hinten verschoben werden. Beim zweiten Mal klappte dann zwar der Start, aber die Geschwindigkeit blieb mit 40 km/h weit hinter ihren Erwartungen zurück. Trotzdem hielt sich die Enttäuschung über den 3. Platz in Grenzen. Immerhin sind sie das erste Team, dass es geschafft hat mit einem Kaltgasantrieb auf die Strecke zu gehen. «Wir freuen uns riesig über unsere Teilnahme am Finale und möchten uns nochmals ganz herzlich für die Unterstützung seitens der ETH Zürich und unserer Sponsoren bedanken», sagt Luca Di Tizio, ETH-Student und CEO von Swissloop.
Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb
Auch nach dem Wettbewerb möchten die Swissloop-Mitglieder ihren Pod weiterentwickeln. «Der Bau unseres ersten Hyperloop-Pods war ein unglaublich bereicherndes Abenteuer und wir sind alle stolz darauf ein Teil von Swissloop zu sein! Wir sind hungrig nach mehr!», verkündete das Team nach dem Finale über ihren externe Seite Facebook-Account. Für die Konzeption, Konstruktion und den Bau ihres Pods haben die Studierenden rund acht Monate ehrenamtlich und mit vollen Engagement gearbeitet.
«Engagement, Zielstrebigkeit, Durchhaltewillen sowie die Fähigkeit kritisch zu denken und das Gelernte umzusetzen – das fördern wir im ETH-Studium und genau diese Eigenschaften haben unseren Studierenden zu der erfolgreichen Teilnahme in diesem Wettbewerb verholfen. Ich gratuliere Swissloop zum grossartigen dritten Platz und wünsche ihnen für die Weiterentwicklung ihres Pods viel Erfolg», sagt ETH-Rektorin Sarah Springman.
Mit der «Hyperloop Pod Competition», die bereits zum zweiten Mal stattfand, möchte der SpaceX- und Tesla-Gründer Elon Musk innovative Transportmöglichkeiten fördern. Er kündigte gestern an, dass es eine Weiterführung des Wettbewerbs geben wird. Musk zeigte sich sehr beeindruckt von der Qualität der Studierendenteams.
Impressionen vom Finale (alle Bilder: ETH Zürich)
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Kommentare
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ICH BIN BEGEISTERT, WAS SIE ALLES LEISTEN KONNTEN.ICH MÖCHTE SIE GERNE ETWAS FRAGEN: KANN MAN EIN UNTERIRDISCHER HYPERLOOP MIT GELD UND WERTSACHEN UND GÜTER BAUEN? ES PASSIEREN SO WENIGER ÜNFÄLLE UND IST BOMBENSICHER. KANN MAN DIES WIE EINE WELTWEITE VERNETZUNG BAUEN? IST DIES VORTEILHAFT?
Überhaupt verwundert mich, warum die Röhren-Transportsysteme starr und fix sein sollen: Will ich einen Streckenlauf später einmal ergänzen oder verlegen, so kann ich das mit einer normalen Eisenbahnlinie, nicht aber mit einem Röhrensystem mit Vakuum, das fest verschweisst wurde. Das Röhrensystem mit halbem Vakuumdruck würde immerhin noch die Luft als Abstossmasse für einen Gas- oder Flammenantrieb enthalten, wäre aber nicht so aufwändig zu realisieren, da die Vakuum-Erzeugung erstmal Energie braucht, da an mehreren Stellen Vakuumpumpen vorhanden sein müssten, um das System zu realisieren. Nimmt man einer abgeschlossenen Röhre die Luft weg, die als Reibungsfläche und Fahrwiderstand wirkt, wäre es ideal, wenn dies nur vor dem Gefährt geschehen würde, damit man die Antriebsenergie nicht nur auf den Boden (via Räder), aber nicht auf das Vakuum hinter dem Gefährt bringen kann. Fehlt Luft als Abstossmasse hinter dem Gefährt, könnte es sein, dass die Luft- und Abstossantriebe gar nicht im Vakuum funktionieren. Vielleicht lässt sich daran ableiten, warum das ETH-Gefährt nur 40 km/h erreicht hatte, zumal über das Gefährt geschrieben stand, dass es magnetisch gelagert war und sich ein Teil der abgegebenen Luft des Drucklufttankes auf dem Gefährt dennoch an der Röhre abstossen konnten, damit sich das Gerät beschleunigen konnte.
Ich verstehe nicht, warum Elon Musk den Wettbewerb "Hyperloop Pod Competition" in Los Angeles veranstaltet. Hat er selber keinen Plan, wie der "Hyperloop" als Idee umzusetzen wäre, lässt er Studenten und Ingenieure die Hauptarbeit dazu machen, um sie dann abzuwerben und einzustellen und dann das Projekt unter eigenem Namen zu verwerten? Oder geht es dabei nur um eine Marketing-Geschichte?
Ich möchte Euch herzlich zum dritten Platz gratulieren. Was ich im Beitrag leider sehr vermisse, sind die Details darüber, warum das Gefährt "nur" auf 40 KMh beschleunigen konnte und ob man das schon vor der Fahrt wusste.