Trotz Corona «so persönlich wie möglich»

Am 14. September beginnt für rund 4'700 neue Bachelor- und Master-Studierende das Herbstsemester an der ETH Zürich. Trotz erheblicher Unsicherheiten aufgrund der Covid-19-Pandemie soll ihnen ein möglichst authentisches ETH-Erlebnis geboten werden.

studentin
Foto: ETH Zürich / Alessandro Della Bella

Mit rund 22’900 Bachelor- und Master-Studierenden sowie Doktorierenden verzeichnet die ETH Zürich auch 2020 einen deutlichen Zuwachs. Auf Bachelorstufe fällt das Wachstum mit gut 7.4 Prozent besonders stark aus. Insgesamt werden 3’396 Personen ihr Bachelor-Studium an der ETH Zürich beginnen. Im Vorjahr waren es 3'162. «Das Interesse an einem ETH-Studium nimmt auch in Zeiten von Corona weiter zu», stellt ETH-Rektorin Sarah Springman fest.

Interesse an Maschineningenieurwissenschaften weiterhin steigend

Der Studiengang Maschineningenieurwissenschaften bleibt mit 506 Neuzugängen (+10,2%) der mit Abstand beliebteste Bachelorstudiengang. Auf den weiteren Plätzen folgen die Studiengänge Informatik mit 411 (+5,9%), Architektur mit 330 (+19,6%), Gesundheitswissenschaften und Technologie mit 279 (-7,0%) und Physik mit 266 Eintritten (+8,0%). Sehr erfreulich entwickeln sich auch die Eintritte bei den Studiengängen aus dem Bereich der Systemorientierten Naturwissenschaften (z. B. Erd- und Klimawissenschaften oder Umweltnaturwissenschaften). Der Anteil der Bildungsausländerinnen und -ausländer – also all jener, welche die Mittelschule ausserhalb der Schweiz absolviert haben – sinkt von 14,5 auf 13,3 Prozent. Der Frauenanteil bleibt mit 34,3 Prozent stabil.

Zahl der Master-Studierenden konstant

Wie jedes Jahr werden die exakten Eintrittszahlen der Master-Studiengänge erst nach Semesterbeginn feststehen, weil die Immatrikulationen noch nicht abgeschlossen sind. «In den Master-Programmen haben wir einen grösseren Anteil an internationalen Studierenden. Die aktuelle Unsicherheit sorgt dafür, dass viele ihr Studium verschieben», erklärt Hermann Lehner, Leiter Akademische Dienste der ETH. Aufgrund der Pandemie ist die Zulassung zum Studium aktuell zwei Jahre lang gültig. So können die Studierenden ihr Studium 2021 aufnehmen, ohne sich erneut zu bewerben. Die Akademischen Dienste gehen deshalb trotz wiederum gestiegener Bewerbungs- und Zulassungszahlen von einer in etwa gleichbleibenden Anzahl von Masterstudierenden im ersten Semester aus. Im Vorjahr waren es 2'927.

Möglichst viel Präsenzunterricht

Die Herausforderung bestehe nun darin, insbesondere den neuen Studierenden trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie einen möglichst hohen Anteil an Präsenzunterricht zu ermöglichen. Dieser wird durch umfassende digitale Angebote optimal ergänzt. «Für den Lernerfolg ist es nicht zuletzt in praxisbezogenen Studiengängen wichtig, dass sich Dozierende mit Studierenden und Studierende untereinander spontan austauschen können», erklärt Sarah Springman. Ausserdem haben ETH-​Studien gezeigt, dass soziale Netzwerke von Studierenden massgeblich zu deren Erfolg beitragen.

Um den Erstsemestrigen diesen Austausch zu ermöglichen, werden sie sogenannten «Bubbles» zugeteilt. Das sind feste Gruppen à 25 Personen, in denen sie gemeinsam Übungen und Praktika besuchen. Eine Nachverfolgung der direkten Kontakte und eine Minimierung des Ausbreitungsrisikos ist dadurch gegeben. Auch sonst sieht die Planung vor, dass möglichst viele Studierende Veranstaltungen vor Ort besuchen können. Sollte der Platz dennoch knapp werden, stehen fast alle Veranstaltungen auch online bereit – insbesondere auch für Studierende, die einer Risikogruppe angehören.

Austausch ausserhalb Europas sistiert

Zusätzlich zu den Neueintretenden, welche ein vollständiges Studium an der ETH Zürich anstreben, besuchen im Herbstsemester auch rund 270 Austausch-​ und Gaststudierende die ETH Zürich, um für ein oder zwei Semester hier zu studieren. Neben der Schweiz gehören in diesem Jahr Deutschland, Schweden und Italien zu den häufigsten Herkunftsländern. Mit Universitäten ausserhalb Europas wurde der Austausch für das Herbstsemester aufgrund der Pandemie sistiert.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert