Slowakische Präsidentin an der ETH

Heute besuchte die Präsidentin der Slowakei, Zuzana Čaputová, zusammen mit Bundespräsident Ignazio Cassis die ETH Zürich. Die slowakische Präsidentin weilte für einen zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz und machte dabei auch einen Halt an der Hochschule.

Die Delegation mit der slowakischen Präsidentin im Student Project House
Die Delegation mit der slowakischen Präsidentin im Student Project House. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)

ETH-​Präsident Joël Mesot empfing die Gäste im Maschinenlabor und dies nicht ohne Grund. Als erstes wollte die slowakische Präsidentin nämlich einen Kranz bei der Büste von ETH-Professor Aurel Stodola niederlegen. Stodola wurde in der heutigen Slowakei geboren und 1892 als Professor für Maschinenbau und Maschinenkonstruktion ans Eidgenössische Polytechnikum – die heutige ETH – nach Zürich berufen. Der engagierte Pazifist legte nicht nur die wissenschaftliche Grundlage, um Dampfturbinen und Verbrennungsmotoren weiterzuentwickeln, sondern konstruierte zusammen mit Ferdinand Sauerbruch auch eine künstliche Hand, um Kriegsversehrten das Greifen wieder zu ermöglichen.

Danach besuchte die Delegation in der Ausstellung focusTerra ein Alpen-Relief, das der slowakischen Präsidentin einen ersten Eindruck der Schweizer Topografie vermittelte. Eine andere Art von «Topografie» stand nachher auf dem Programm: Im Student Project House, einer ETH-eignen Denk- und Werkstatt für Studierende, konnte sich Zuzana Čaputová über die vielfältige Landschaft von Studierenden-Projekten informieren.  

Alle Länder brauchen Kreativität

Das Interesse am Besuch der slowakischen Präsidentin war gross. Im gut gefüllten Auditorium des Student Project House fand sich die Gelegenheit für ein paar kurze Ansprachen. Bundespräsident Ignazio Cassis wies darauf hin, dass alle Länder für ihre Entwicklung Innovation und Kreativität bräuchten. Die ETH Zürich sei eine Plattform für neue Ideen und schaffe es sogar, die Lehre neu zu erfinden. 

ETH-Präsident Joël Mesot betonte, wie wichtig der internationale Austausch sei und welche Rolle da der Wissenschaft zukomme. Besonders auch in Situationen, in denen der Dialog in der Politik schwierige sei, könnten Forschende oft noch zusammen reden und gemeinsam Ideen entwickeln.   

Zuzana Čaputová, die seit Jahren für ihr Umweltengagement bekannt ist, sprach darüber, wie wichtig Innovation im Bereich des Klimawandels sei. Der nächsten Generation renne die Zeit davon, es brauche jetzt Menschen, die konkret die Probleme anpacken. Sie wünsche deshalb allen Studierenden viel Glück für ihre Ideen und ihre Karriere.

Slowakische Studierende treffen ihre Präsidentin

ETH-Rektor Günther Dissertori kam die Aufgabe zu, der slowakischen Präsidentin die Idee des Student Project House näher zu bringen, bevor sich die ganze Delegation aufmachte, um sich einige der Projekte gleich vor Ort zeigen zu lassen – an den meisten waren auch slowakische Studierende beteiligt. Nebst einigen spannenden Ideen, welche die Nachhaltigkeit verbessern sollen, war die slowakische Präsidentin besonders angetan vom Projekt Airleg, das – in bester Stodola-Tradition – den Tragekomfort von Beinprothesen entscheidend verbessern soll. 

Rund 40 ETH-Studierenden kommen aus der Slowakei. Zuzana Čaputová liess es sich nicht nehmen, mit einigen von ihnen auf der Polyterrasse direkt ins Gespräch zu kommen. Mit diesem herzlichen Austausch endete der kurze Besuch der Präsidentin an der ETH.

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