Klassische Studiengänge derzeit besonders beliebt

Über 20’000 Bachelor- und Masterstudierende starten am 19. September ins Herbstsemester an der ETH Zürich. Die Anzahl der Neuzugänge auf Bachelorstufe ist rückläufig.

Studierende auf der Polyrerasse
Für über 22'000 Studierende beginnt am Montag das Herbstsemester an der ETH Zürich. (Bild: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)

Für rund 3’100 Bachelor-Studierende beginnt am Montag das Studium an der ETH Zürich. Es starten damit knapp 7 Prozent weniger neue Studierende als im Vorjahr (3’319). Während in den letzten beiden Jahren überdurchschnittlich viele Schweizer Maturandinnen und Maturanden aufgrund der Corona-Situation auf ein Zwischenjahr verzichteten und direkt mit einem Studium starteten, normalisiert sich die Situation nun wieder. Die Anzahl Neueintritte soll aber gemäss Prognosen der ETH Zürich und des Bundesamtes für Statistik in den kommenden Jahren wieder ansteigen.

Bewährte ETH-Klassiker als sicherer Hafen?

Bei den neuen Bachelor-Studierenden erfreuen sich nach wie vor die Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften grosser Beliebtheit. Die Studiengänge Maschineningenieurwissenschaften und Informatik liegen mit 529 (+2.3%) respektive 424 (-0.7%) Neuzugängen erneut an der Spitze; auf dem dritten Platz folgt der Bachelorstudiengang Architektur mit 319 Neueintritten. Während die Architektur nur einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichnet (-4.8%), nimmt die Zahl der Neueinschreibungen in den Bauwissenschaften im Durchschnitt um knapp 23 Prozent ab. Einen ausgeprägten Rückgang gibt es auch bei denjenigen Studiengängen, die sich mit Themen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit und Gesundheit befassen, was angesichts der gesellschaftlichen Trends erstaunt: Die Systemorientierten Naturwissenschaften verzeichnen insgesamt einen Rückgang von rund 15 Prozent. Darunter fallen Studiengänge wie Agrarwissenschaften, Lebensmittelwissenschaften, Umweltnaturwissenschaften sowie Erd- und Klimawissenschaften. Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei einigen «altbewährten Klassikern»: so verzeichnet beispielsweise die Physik ein Wachstum von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr (bei 276 Neuzugänge) und die Chemie legt um knapp 25 Prozent (66 Neueintritte) zu. Diese Zunahmen gehen auf Kosten anderer naturwissenschaftlichen Studiengänge, wie Biologie, Pharmazeutische Wissenschaften oder Rechnergestützte Wissenschaften. «Wir sehen, dass in unsicheren Zeiten wie diesen häufiger die klassischen naturwissenschaftlichen Studiengänge oder Ingenieurwissenschaften gewählt werden.» kommentiert Günther Dissertori, Rektor der ETH Zürich, den zu beobachtenden Trend.

Zahl der Master-Studierenden entspricht der langjährigen Wachstumskurve

Wie jedes Jahr stehen die exakten Zahlen der Neueintritte auf Masterstufe erst nach Semesterbeginn fest, da die Immatrikulationen noch nicht abgeschlossen sind. Traditionell entscheidet sich der grösste Teil der ETH-Bachelorabsolventinnen und -absolventen ihr Studium an der ETH fortzusetzen. Hinzu kommen die Studierenden, die ihr Bachelordiplom an einer anderen Hochschule in der Schweiz oder im Ausland erworben haben. Die Bewerbungen und Anmeldungen von Personen mit einem ausländischen Bachelorabschluss reihen sich auch 2022 in den starken Aufwärtstrend der letzten Jahre ein; besonders viele Bewerbungen gehen jeweils aus dem asiatischen Raum ein. Es zeigt sich jedoch, dass der übermässig starke Zuwachs ausländischer Bewerbungen in 2021 (+19% Immatrikulationen gegenüber dem Vorjahr) ein Ausreisser war, der auf die internationalen Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit Corona (z.B. USA) zurückzuführen ist.

Austausch mit anderen Hochschulen

Zusätzlich zu den Neueintretenden, welche ein vollständiges Studium an der ETH Zürich anstreben, besuchen im Herbstsemester auch rund 300 Austauschstudierende die ETH Zürich, um für ein oder zwei Semester hier zu studieren. Neben der Schweiz gehören Schweden, Niederlande, Dänemark, Grossbritannien, USA und Japan zu den häufigsten Herkunftsländern. Im Gegenzug absolvieren ungefähr gleich viele ETH-Studierende im Rahmen der Austauschprogramme das Semester an einer Gasthochschule im Ausland. Ein Dutzend Studierende aus der Ukraine beginnen zudem ein sogenanntes Brückenstudium von ein oder zwei Semester an der ETH Zürich. Dieses speziell ins Leben gerufene Angebot ermöglicht den Studierenden zwar keinen Studienabschluss an der ETH, jedoch den Erwerb von Kreditpunkten.

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