Neuer Vizepräsident Finanzen und Controlling
Stefan Spiegel wird per 1. April 2023 neu für die Finanzen und das Controlling der ETH Zürich zuständig sein. Der 52-jährige Schweizer ist ein ausgewiesener Finanzexperte und bringt langjährige Erfahrung als Führungskraft in staatsnahen Betrieben und börsenkotierten Unternehmen mit.
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Stefan Spiegel blickt zurück auf eine über 20-jährige Führungserfahrung als Finanzchef, Leiter Controlling und Projektleiter für Organisationsentwicklung von nationalen und internationalen Unternehmen. Vor seinem Wechsel an die ETH Zürich war er Chief Financial Officer und Mitglied der Geschäftsleitung der SBB Cargo AG, der SBB-Tochter für den Schienengüterverkehr. So ist er mit den Gepflogenheiten und Besonderheiten von Organisationen mit öffentlich-rechtlichen Finanzierungsmechanismen ebenso wie dem Umgang mit öffentlichen Instanzen und Behörden vertraut. Stefan Spiegel übernimmt auf den 1. April 2023 die Nachfolge von Robert Perich, der auf eigenen Wunsch per 31. März 2023 aus der Schulleitung zurücktritt (vgl. Intern aktuell, 15.03.2022).
Stefan Spiegel gilt als Teamplayer mit diplomatischem Geschick, Geduld und Durchsetzungsvermögen, namentlich wenn es um die digitale Transformation und Weiterentwicklung der eigenen Organisation geht. So hat er Hilfsmittel der künstlichen Intelligenz in Planungs-, Reporting- und Entscheidungsprozessen eingeführt. «Ich würde mich als innovativen und schnellen Entscheider bezeichnen, der viel Wert legt auf sinnstiftende Visionen, realistische Zielsetzungen und eine transparente Kommunikation mit allen Beteiligten», sagt er.
Aus der Physik in den Finanzbereich
Ursprünglich schloss Spiegel 1997 ein Studium in Theoretischer Physik an der Universität Zürich ab. Danach verdiente er sich seine ersten beruflichen Sporen bei den Baloise-Versicherungen ab. Von 2001 bis 2007 wirkte er in der Division Poststellennetz der Schweizerischen Post, zuletzt als Leiter des Division-Controllings und interimsweise auch als Finanzchef dieser Division. In dieser Zeit war er mitverantwortlich für den Veränderungsprozess von einem serviceorientierten Staatsbetrieb zu einer unternehmerischen Geschäftseinheit. Wichtig war ihm immer der Einbezug von Mitarbeitenden, Führungskräften und Gewerkschaften. Die Neuerungen in der Division Poststellennetz, u.a. im Bereich der finanziellen Unternehmenssteuerung, wurden mit einem EFQM-Award für Business Excellence ausgezeichnet.
Nach zwei Jahren als Vizepräsident Group Controlling beim börsenkotierten Handelsunternehmen Valora, wechselte Spiegel 2009 zu den Schweizerischen Bundesbahnen SBB, für die er bis 2011 das Corporate Controlling neu aufbaute und als Projektleiter die Reorganisation der gesamten Finanzorganisation der SBB mit über 700 Mitarbeitern verantwortete. Seit 2011 wirkte er als CFO und Mitglied der Geschäftsleitung der SBB Cargo Gruppe. In dieser Funktion war Spiegel unter anderem für Finanzbuchhaltung, Rechnungswesen, Reporting, Planung & Controlling, Operations Research, Kundenabrechnungen und Risikomanagement zuständig sowie Ansprechpartner für Wirtschaftsprüfer, Revision und Bundesämter.
Digitalisierung mit KI und Vernetzung der Bereiche
In seiner Zeit als Finanzchef von SBB Cargo steuerte Stefan Spiegel den finanziellen Turnaround, führte ein neues, SAP-basiertes Rechnungswesen ein und initialisierte die digitale Transformation von SBB Cargo und seiner Finanzabteilung, die von den Methoden der künstlichen Intelligenz und maschinelles Lernen profitierten. In diesem Bereich hat Spiegel das White Paper «externe Seite Using Predictive Analytics for Planning & Strategy» (März 2022) verfasst. Ausserdem beschäftigt er sich in einer humorvollen, nicht wissenschaftlichen und praxisorientierten Betrachtung mit einem Manuskript zu «Management Physik», oder Fragestellungen, was Manager aus der Physik lernen können.
ETH-Präsident Joël Mesot freut sich sehr, mit Stefan Spiegel «eine erfahrene Führungspersönlichkeit gewonnen zu haben, die sowohl die Unternehmenswelt wie auch die Besonderheiten einer Bundesinstitution bestens kennt». Er fügt hinzu: «Zudem sind seine Affinität gegenüber digitalen Technologien und seine Kommunikationsfähigkeiten beste Voraussetzungen dafür, die ETH Zürich in finanziell angespannten Zeiten zusammen mit den anderen Schulleitungsmitgliedern weiterzuentwickeln.»
Neben verschiedenen Weiterbildungen im Finanzbereich, in Organisationsentwicklung, Führungskompetenzen oder Datenanalyse/Maschinellem Lernen besitzt Spiegel auch einen Executive MBA der Wirtschaftsuniversität Wien und der Carlson School of Management der Universität von Minnesota.
An der ETH Zürich wird Spiegel den Schulleitungsbereich Finanzen und Controlling leiten und für Teile der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen zuständig sein. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst die Finanzstrategie und -planung, den Budgetierungsprozess, das Finanzmanagement (inkl. Tresorerie) sowie das Controlling und das Risikomanagement.
«Die neue Aufgabe an der ETH Zürich begeistert und inspiriert mich gleichermassen. Ich freue mich sehr, mit schlanken, zielorientierten Prozessen und innovativen, modernen Instrumenten die Exzellenz und Nutzerfreundlichkeit der Finanzdienstleistungen und der finanziellen Steuerung für alle Anspruchsgruppen weiterzuentwickeln, zur nationalen und internationalen Reputation dieser weltweit anerkannten Hochschule beizutragen sowie ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen», sagt Spiegel.