ETH Hauptgebäude Zentrum

ETH Zürich erhält grosse Donation und plant Lehr- und Forschungszentrum in Deutschland

Die ETH Zürich und die Dieter Schwarz Stiftung haben eine weitreichende Absichtserklärung unterschrieben, um ein neues Lehr- und Forschungszentrum für verantwortungsvolle digitale Transformation mit weltweiter Ausstrahlung aufzubauen. Dank der Zuwendungen der Stiftung sollen über die nächsten 30 Jahre rund 20 neue Professuren in Zürich und auf dem Bildungscampus Heilbronn geschaffen werden.


(Bild: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)

Klimawandel, geopolitische Instabilitäten, Energiekrise, Unterbrechungen von Lieferketten, Cyberangriffe, die sich rasch verändernde Arbeitswelt: Die Gesellschaft steht vor zahlreichen globalen Herausforderungen. «Einer der Schlüssel für Lösungen liegt in der digitalen Transformation. Alle Kräfte sind gefordert – insbesondere Wissenschaft und Universitäten. Diese tragen eine besondere Verantwortung, ihren Beitrag zu leisten», erklärt ETH-Präsident Joël Mesot die Motivation für diese Partnerschaft.

Rund 20 neue Professuren über die nächsten 30 Jahre

Um die digitale Transformation in verantwortungsvoller Weise mitzugestalten, haben die gemeinnützige Dieter Schwarz Stiftung und die ETH Zürich heute eine weitreichende Absichtserklärung unterschrieben. In den kommenden 30 Jahren sollen mit Zuwendungen der Stiftung schrittweise rund 20 Professuren aufgebaut werden.

Präsident Joël Mesot zeigt sich hocherfreut: «Die Partnerschaft mit der Dieter Schwarz Stiftung erlaubt es der ETH Zürich, ihre Forschung und Lehre insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz in einem Ausmass weiterzuentwickeln, das im Rahmen von regulären ETH-Mitteln und -Strukturen nicht möglich wäre.» Gleichzeitig sei das der Start für eine Zusammenarbeit von europaweiter Bedeutung. Dank der zusätzlichen Professuren kann die ETH Zürich den strategischen Bereich Digitale Transformation und Datenwissenschaft markant ausbauen.

Joël Mesot und Reinhold Geilsdörfer beim Unterschreiben der Absichtserklärung
ETH-Präsident Joël Mesot (links) und Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung, haben heute die gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben. (Bild: Valeriano Di Domenico)

Schrittweiser Aufbau in Zürich und Heilbronn

In einem konkreten ersten Schritt werden in Zürich zwei neue Professuren im Bereich Informatik und Datenwissenschaften eingerichtet und das Zurich Information Security and Privacy Center (ZISC) weiterentwickelt. Zusätzlich wird bei der ETH Foundation ein Stiftungsfonds geschaffen, der dazu dient, die Partnerschaft langfristig zu etablieren und Investitionen in die Infrastruktur in Zürich zu tätigen.

Von den weiteren Professuren soll mehr als die Hälfte auf dem von der Dieter Schwarz Stiftung ins Leben gerufenen Bildungscampus in Heilbronn angesiedelt sein. Dort will die ETH Zürich ein neues Lehr- und Forschungszentrum und damit ihren zweiten Ableger im Ausland eröffnen.

Visualisierung des neuen Campus in Heilbronn
So soll der Bildungscampus in Heilbronn aussehen. (Bild: pesch partner / Topotek 1)

Deutschland, die Schweiz und Zürich profitieren

«Diese Donation ist eine «Win-win-Situation» für Deutschland ebenso wie für die Schweiz und stärkt die traditionell enge Forschungszusammenarbeit der beiden Länder», sagt ETH-Präsident Mesot. Die ETH Zürich helfe, in Heilbronn einen internationalen Forschungs- und Bildungshub im Bereich der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz aufzubauen. Dort soll nicht nur geforscht, sondern es sollen auch neue Lehrangebote entwickelt werden – von Weiterbildungsprogrammen bis hin zu Studiengängen. Im Gegenzug fliesst ein guter Teil der Zuwendungen direkt in Forschung, Lehre sowie in die Infrastruktur in Zürich. Die in Deutschland stationierten ETH-Forschenden werden sowohl in Heilbronn wie auch in Zürich unterrichten. Auch auf Forschungsebene ist ein enger Austausch zwischen beiden Standorten vorgesehen. «Die gemeinsame Forschung und gemeinsam generiertes Wissen kommt der Schweiz, Deutschland, Europa und letztlich der ganzen Welt zugute», betont Mesot.

Vernetzung mit internationalen Top-Universitäten

Im Zentrum stehen Themen wie Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Bioinformatik oder die Kreislaufwirtschaft. «In diesen Bereichen braucht es die internationale Zusammenarbeit mehr denn je», betont Mesot. Genau diese Vernetzung sei das Ziel des Bildungscampus in Heilbronn. Die ETH Zürich kann von den positiven Erfahrungen in Singapur profitieren, wo sie seit 2010 ein Forschungszentrum in Nachbarschaft zu führenden Universitäten der Welt betreibt.

«Es freut uns sehr, dass nach der renommierten Technischen Universität München nun mit der ETH Zürich eine weitere internationale Spitzenuniversität das Ökosystem in Heilbronn stärken wird. Wir brauchen einen Zusammenschluss der besten wissenschaftlichen Kräfte», sagt Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung.

Die Dieter Schwarz Stiftung arbeitet daran, weitere Professorinnen und Professoren von Top-Universitäten für eine Zusammenarbeit auf dem Bildungscampus zu gewinnen. Mit Niederlassungen präsent sind die Technische Universität München (TUM) und die Fraunhofer-Gesellschaft. Mit den Universitäten Oxford und Stanford, dem HEC Paris, der Hebrew University Jerusalem sowie der Nanyang Technological University Singapore unterhält die Dieter Schwarz Stiftung weitere strategische Partnerschaften.

Planung des ETH-Ablegers in Deutschland

Wie das ETH-Zentrum in Heilbronn konkret ausgestaltet sein wird, welche Forschungs- und Lehrschwerpunkte die ETH Zürich dort setzen wird und wie die Zusammenarbeit zwischen Zürich und Heilbronn aussehen wird, wird in den kommenden Monaten ETH-intern erarbeitet. Läuft alles nach Plan, werden die Dieter Schwarz Stiftung und die ETH Zürich bereits im nächsten Jahr einen weiteren Vertrag unterschreiben, der die Berufung der fünf ersten Professuren für den Bildungscampus in Heilbronn erlaubt.

Kontakt

Franziska Schmid
Medienstelle
  • +41 44 632 89 41

ETH Zürich
Schweiz

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