Er untersucht Krebszellen und ihre zelluläre Umgebung und entwickelt daraus neue Therapien. Nun wird ETH-Professor Andrea Alimonti mit dem Cloëtta-Preis ausgezeichnet.
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Andrea Alimonti erhält den diesjährigen Cloëtta-Preis. Er ist Professor für experimentelle Onkologie an der ETH Zürich und der Università della Svizzera italiana sowie Direktor des Institute of Oncology Research (IOR) in Bellinzona.
Alimonti erforscht, wie Krebszellen altern und wie sie mit dem Immunsystem wechselwirken. Er untersucht dies unter anderem am Beispiel von Prostatakrebs. Zu seinen wichtigsten Errungenschaften gehört die Entwicklung einer Krebstherapie, die die Alterung von Krebszellen aktiv herbeiführt. Diese sogenannte Pro-Seneszenz-Therapie stoppt das Wachstum der Krebszellen und ermöglicht es so dem Immunsystem, diese Zellen zu bekämpfen und zu eliminieren.
Bestimmte Immunzellen fördern Tumor
Darüber hinaus war er massgeblich an der Entdeckung eines neuen Typs von Immunzellen beteiligt, den myeloischen Suppressorzellen. Insbesondere bei Prostatakrebs schaffen diese Zellen eine Umgebung, die Krebszellen begünstigt, ihr Wachstum fördert und Standardtherapien gegen den Krebs unwirksam macht. In Zukunft könnte ein Ansatz in der Krebstherapie darin bestehen, die myeloischen Suppressorzellen zu bekämpfen und so den Krebs zu dezimieren. Mehrere der in Alimontis Labor entwickelten Therapien wurden bereits in klinischen Studien getestet.
Der Cloëtta-Preis wird jährlich von der Stiftung Prof. Dr. Max Cloëtta an zwei Persönlichkeiten verliehen, die sich um die medizinische Forschung oder verwandte naturwissenschaftliche Disziplinen in der Schweiz verdient gemacht haben. Der Preis ist mit je 50'000 Franken dotiert und nach Max Cloëtta (1868–1940), Pharmakologie-Professor an der Universität Zürich, benannt. Neben Andrea Alimonti wird dieses Jahr auch Andrea Ablasser, Professorin an der EPFL, mit einem Cloëtta-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 29. November 2024 in Lausanne statt.