Der Vizepräsident für Forschung wechselt von der ETH Zürich nach Singapur

Christian Wolfrum leitet seit dem 1. Januar 2023 das Vizepräsidium für Forschung der ETH Zürich. Nun hat er sich für eine neue akademische Herausforderung entschieden: Er wird per 1. Juli 2025 die Funktion eines Deputy President & Provost der Nanyang Technological University (NTU Singapore) in Singapur wahrnehmen. In dieser Funktion wird er für die akademischen Angelegenheiten der Lehre, Forschung und der Professorenschaft der NTU verantwortlich sein.

Das Führungsprofil eines Provost der NTU verbindet die wesentlichen Führungskompetenzen, die der 1972 in Bonn geborene Christian Wolfrum in seiner bisherigen Laufbahn als Professor für Translationale Ernährungsbiologie, als Studiendirektor der beiden ETH-Studiengänge Gesundheitswissenschaften und Technologie sowie des Bachelors Humanmedizin, als Delegierter Medizin der Schulleitung und zuletzt als Vizepräsident für Forschung sowie Mitglied der Schulleitung der ETH Zürich erworben hat.

Ein hochdynamisches Umfeld für Lehre und Forschung

«Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. Mich reizt die künftige Leitungsfunktion an der NTU, da ich die Kultur und das hochdynamische Umfeld der Universität und des Landes sehr schätze. Ich bin überzeugt, dass die Bildungs-, Forschungs- und Innovationsstrategie Singapurs der NTU eine hochinteressante Perspektive in der Lehr- und Forschungsentwicklung eröffnet», sagt Christian Wolfrum, «ausserdem interessiert mich diese Funktion im Hochschulmanagement, weil sie neben der Forschung auch die Verantwortung für die Lehre umfasst, die mir beide sehr wichtig sind.»

Die NTU wird derzeit vom Verhaltenswissenschaftler Ho Teck Hua als Präsident geleitet und vom Mathematiker Ling San als seinem Stellvertreter und Provost.

Der Präsident der NTU ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung und die Gesamtführung der Universität. Der Deputy President & Provost ist verantwortlich für die Förderung von Exzellenz in Lehre und Forschung, die Sicherstellung qualitativ hochstehender akademischer Programme und die Weiterentwicklung der Fähigkeiten und der Expertise der NTU-Angehörigen.

Die NTU ist eine der führenden Universitäten in Asien und eine der 30 besten Universitäten der Welt. Seit ihrer Eröffnung in ihrer gegenwärtigen Form im Jahr 1991 hat sie eine rasante Entwicklung durchgemacht und hat rund 1000 Professoren. Die ETH Zürich ist die beste kontinentaleuropäische Hochschule und hat 565 Professor:innen.

Starke Impulse für Medizin, KI und Tierforschung

«Ich bedaure den Weggang von Christian Wolfrum sehr. Als Forschungschef hat er in der kurzen Zeit in der Schulleitung Wichtiges initiiert. Er hat insbesondere die Medizin-relevante Forschung gestärkt und das entsprechende Netzwerk der ETH Zürich erweitert. Im Bereich der Digitalisierung hat Christian Wolfrum substanzielle Impulse für vertrauenswürdige KI gegeben. Wir werden seine Kollegialität, Leidenschaft und sein Engagement für wissenschaftliche Exzellenz in Zürich vermissen. Ich wünsche ihm für seine neue berufliche Herausforderung in Singapur alles Gute und den grösstmöglichen Erfolg. Ich werde umgehend die Suche nach einer geeigneten Nachfolge für das Vizepräsidium Forschung einleiten», sagt ETH-Präsident Joël Mesot.

In seiner Amtszeit als Vizepräsident für Forschung hat Christian Wolfrum die medizinische Forschung gestärkt und die Zusammenarbeit der ETH Zürich mit den Spitälern erheblich erweitert.  Unter seiner Leitung wurden die institutionellen Voraussetzungen geschaffen, um neue KI-Sprachmodelle zu entwickeln, die speziell auf Schweizer Bedürfnisse abgestimmt sind. Namentlich wurde gemeinsam mit der EPFL das Swiss National AI Institute SNAI gegründet. Zudem intensivierte er die Förderung der 3R-Prinzipien in der Tierforschung und unterstützte eine offene und reproduzierbare Wissenschaft.

«Die Forschung der ETH Zürich ist exzellent und befindet sich in einer äusserst guten internationalen Position. Unsere Wissenschaftler:innen sind deshalb angesehene Partner der akademischen und industriellen Welt», legt Christian Wolfrum dar.

Für das kommende halbe Jahr setzt sich der ETH-Vizepräsident für Forschung nochmals feste Ziele: «Ich will die angestossene Entwicklung in der Medizin, der künstlichen Intelligenz sowie in der Tier- und Forschungsethik bis Juni 2025 konsolidieren und festigen.»