Wendelin Werner in die Royal Society gewählt
Die bedeutende Wissenschaftsgesellschaft Royal Society hat den Mathematiker, ETH-Professor und Träger einer Fields Medaille, Wendelin Werner, zu einem auswärtigen Mitglied gewählt. Werner ist ein führender Forscher auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Geometrie des Zufalls.
Die renommierte Royal Society hat Wendelin Werner zu ihrem Mitglied gewählt. Damit gehört der ETH-Mathematiker nun offiziell zu den «Foreign Members of the Royal Society (ForMemRS)». Die traditionsreiche britische Wissenschaftsgesellschaft existiert seit 1660 und dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches für die Naturwissenschaften. In ihren Kreis nimmt sie nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf, die einen «herausragenden Beitrag zum wissenschaftlichen Verständnis und dessen Nutzung zum Wohle der Menschheit» erbracht haben. Sie werden durch ein Peer-Review-Verfahren auf Lebenszeit gewählt.
«Ich bin seit meiner Zeit als Postdoc in Cambridge mit der britischen Mathematikwelt immer in engem Kontakt geblieben», sagt Wendelin Werner, «es freut mich also besonders, heute in die Royal Society gewählt zu werden.» Neben Wendelin Werner externe Seite hat die Royal Society 51 neue Fellows, neun weitere Foreign Members und ein Ehrenmitglied (Honorary Fellow) gewählt. Insgesamt umfasst sie derzeit rund 1700 Mitglieder aus Grossbritannien und der ganzen Welt. Seit ihrer Gründung gehörten ihr rund 8000 Mitglieder an. Zu ihnen gehörten unter anderem solche Erneuerer der Naturwissenschaften wie Isaac Newton, Charles Darwin oder Albert Einstein.
Im Unterschied zu den «Fellows of the Royal Society (kurz FRS)» sind die «Foreign Members of the Royal Society (ForMemRS)» weder Bürger des Vereinigten Königreichs oder des Commonwealth noch arbeiten sie dort. Das zeigt sich auch bei ausgewählten ETH-Forschenden: Als Britin ist zum Beispiel die ETH-Materialforscherin Nicola Spaldin seit 2017 ein Fellow, wohingegen der ETH-Nobelpreisträger Kurt Wüthrich seit 2010 Foreign Member ist.
Herausragende Beiträge zur Zufallsgeometrie
Wendelin Werner (*1968) ist ein Mathematiker auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie. Seit 2013 ist er Professor an der ETH Zürich. Mit seinen Forschungsbeiträgen hat er das Verständnis von sog. kritischen zweidimensionalen Modellen in Wahrscheinlichkeit und Physik revolutioniert. Für seine Leistungen im Bereich der Geometrie des Zufalls erhielt er 2006 in Madrid die Fields-Medaille, die als «Nobelpreis der Mathematik» gilt.
Seine Arbeit über die sog. Schramm-Loewner-Evolutionen – das sind Kurven, die sich zufällig bilden – hat ein neues Verständnis ermöglicht, wie zufällige geometrische Phänomene in zwei Dimensionen funktionieren und hat bis heute wichtige Auswirkungen auf die Untersuchung physikalischer Grenzflächen. Seine Forschung hat weltweit jüngere Forschende beeinflusst.