Vier Jahre lang hat der scheidende Präsident Lino Guzzella die ETH Zürich geleitet. Wir haben Politiker, Wirtschaftsvertreter und ETH-Angehörige gefragt, wie er als Präsident war und wie er unsere Hochschule geprägt hat.
Mit grossem Engagement hat sich Lino Guzzella für die ETH Zürich und für den Forschungsstandort Schweiz eingesetzt. Während seiner Amtszeit hat er einerseites wichtige Initiativen weiter vorangetrieben, andererseits hat er neue Projekte lanciert, wie beispielsweise den Medizin-Bachelor, das Projekt ETH+ oder die «Critical Thinking» Initiative.
Zum Ende seiner Präsidialzeit lassen wir einige Weggefährten von Lino Guzzella zu Wort kommen.
Corine Mauch, Stadtpräsidentin
« ‹Die klügsten Köpfe kommen in die coolsten Städte.› Dieses Zitat von Lino Guzzella verwende ich gerne, wenn es um den Forschungs- und Bildungsstandort Zürich geht. Es zeigt, dass Lino Guzzella als Präsident vernetzt und kreativ über die ETH hinaus dachte und handelte. Davon profitierte nicht nur die ETH, sondern ganz Zürich.»
Klaus Schwab, Gründer und Präsident des Weltwirtschaftsforums
«Es war ein Privileg, mit Lino Guzzella zusammenzuarbeiten. Er brachte seine Vision und Energie in verschiedensten Initiativen des Weltwirtschaftsforums ein. Unter seiner Leitung hat das Engagement der ETH in Projekten und Forschung des WEF deutlich zugenommen, was für uns und unsere Partner von unschätzbarem Wert ist.»
Lea Stöckli, Präsidentin ETH Entrepreneur Club
«Dass Lino Guzzella ein offenes Ohr für neue Ideen von Studierenden hatte, schätzen nicht nur wir vom ETH Entrepreneur Club sehr. An unserer Fuckup Night berichtete er über seinen Umgang mit Misserfolgen und hob seine Wertschätzung für unser Engagement hervor. Das war sehr lehrreich und motivierend zugleich. Für diese Unterstützung sind wir ihm besonders dankbar.»
Michael Hengartner, Rektor Universität Zürich
«Das einzigartige Nachbarschafts-Verhältnis von UZH und ETH ist geprägt durch eine enge und sehr erfolgreiche strategische Zusammenarbeit. Lino Guzzella hat enorm viel Talent und Energie mobilisiert, um diese Partnerschaft voranzubringen. Es war mir eine Freude und eine Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten. Herzlichen Dank, Lino!»
Johann Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung
«Lino Guzzella hinterlässt ein ETH-Flaggschiff auf Kurs. Zielgerichtet hat er als Präsident die Lehre und Forschung sowie die internationale Vernetzung vorangetrieben. Wichtig war ihm auch die Zusammenarbeit mit der Industrie. Jungen Forscherinnen und Forschern hat er so zahlreiche neue Türen geöffnet und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.»
Sarah Springman, ETH-Rektorin
«So intensiv mit Lino zusammenzuarbeiten, war mir eine Ehre. Von all seinen Errungenschaften für die ETH möchte ich den Medizin Bachelor – der Linos Idee war - besonders hervorheben: Linos Überzeugungskraft und seinem politischen Geschick ist es zu verdanken, dass Studierende nun die Möglichkeit haben, medizinische und technisch-naturwissenschaftliche Aspekte in einem Studium zu verbinden und so die Medizin der Zukunft mitzugestalten.»
Mirko Meboldt, Professor für Produktentwicklung und Konstruktion
« ‹Lernen mit Kopf, Herz und Hand› ist ein Zitat von Pestalozzi, das ich von Lino Guzzella oft in Reden gehört habe. Er hat immer betont, dass es an der Universität um mehr als ‹nur› Lernen, Denken und Forschen geht. Mit dem von ihm initiierten Student Project House und der Critical Thinking Initiative hat er einen Kulturwandel in der Lehre angestossen, der die ETH nachhaltig prägen wird. Danke dafür, und ich freue mich,Teil davon zu sein.»
Patrick Warnking, Country Director, Google Schweiz
«Dass Google heute seinen grössten Forschungsstandort ausserhalb der USA in Zürich betreibt, ist auch der ETH zu verdanken. Lino hat in den vergangenen Jahren den dafür entscheidenden Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft massgeblich vorangetrieben. Für den vertrauensvollen und bereichernden Austausch und seinen unermüdlichen Einsatz für den Innovationsstandort Schweiz möchte ich ihm von Herzen danken!»
Vanessa Wood, Departementsvorsteherin des Departements Informationstechnologie und Elektrotechnik
«Lino hat alles daran gesetzt, junge Talente zu rekrutieren und zu fördern sowie ein Umfeld zu schaffen, in dem Studierende, Dozierenden und Mitarbeitenden ihre Kreativität entfalten und voneinander profitieren können. Deutlich wird das auch durch seine ETH+-Initiative, die departementsübergreifende Bottom-up-Projekte ermöglicht. Ich bin sicher, dass wir in zehn Jahren zurückblicken und sehen werden, welch grosse Rolle Linos Engagement und Leidenschaft für die ETH gespielt haben.»
Diese Artikel erschien zuerst in «life» 4/18, der Zeitschrift für alle ETH-Angehörigen.