Kann KI im Kampf gegen den Klimawandel helfen?
Auch wenn es gerade nicht so präsent ist: Die Situation in Bezug auf den Klimawandel ist weiterhin ernst. Im März sprachen die ETH-Forschenden Lynn Kaack und David Dao im Podcast darüber, wie Künstliche Intelligenz bei der Bewältigung des Klimawandels helfen kann.
In dieser Episode geht es um Lynn Kaacks und David Daos Forschung an der Energiewende und Wäldern, ihre Arbeit mit der Organisation «Climate Change AI» und ihre Gedanken zu Forschung, Aktivismus und Politik. Wir haben den bereits vor dem Lockdown aufgezeichneten Podcast aufgrund unserer COVID-19 Sonderreihe verschoben und nun mit aktuellen Aussagen der beiden Forschenden ergänzt. Denn wir wollten wissen, was sich für sie verändert hat.
Die Klimakrise bleibt ein drängendes Problem
Kaack und Dao setzen beide Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen in verschiedenen Bereichen ein, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dao untersucht die Effekte von Abholzung und Kaack forscht an Grundlagen für Regeln in der Energiepolitik und ist Co-Leiterin der Organisation externe Seite «Climate Change AI». Von der Arbeitsweise hat sich durch Corona für sie beide nicht viel verändert. Sie sitzen jetzt halt zu Hause vor dem Computer und nicht im Büro. Und sie haben eine erste grosse internationale Konferenz virtuell organisiert, die sehr erfolgreich lief.
Eingeschränkt werden sie in ihrer Arbeit durch die aktuelle Situation nicht, aber sie machen sich Sorgen, dass die Leute vergessen, dass mit dem Klimawandel ein noch viel grösseres Problem auf die Menschheit wartet. Sie fürchten, dass die Menschen sich durch die kurzfristigen Umweltverbesserungen, die der weltweite Lockdown bewirkt hat, in einer falschen Sicherheit wiegen. «Nur, weil jetzt wieder Delfine in Venedig schwimmen ist der Klimawandel nicht abgewendet» sagt Dao. Dafür brauche es langfristige gesellschaftliche Veränderungen. Denn den Zug statt das Flugzeug zu nehmen, den Fleischkonsum zu reduzieren, saisonales und regionales Obst und Gemüse zu essen, wird nicht ausreichen, um wirklich etwas zu bewirken. «Die Politik schaut momentan auf die Gesundheit der Bevölkerung und das ist richtig so, aber sie sollte auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass es den Menschen auch in 20 oder 30 Jahren noch gut geht.», warnt Kaack.
Die Themen im ETH-Podcast sind so vielfältig wie die Forschung an der ETH. Über Gespräche mit Expertinnen und Experten zu aktuellen Forschungsthemen bis zu spannenden Hintergrundberichten ist alles dabei. Der Podcast ist auf Englisch, um ihn auch einem internationalen Publikum verfügbar zu machen. Er kann auf allen gängigen Podcastplattformen abonniert oder im Web angehört werden.