Parity Group gewinnt Prix Meret Oppenheim

Die Grassroots-Bewegung von Architektur-Studierenden und dem Mittelbau wird dafür ausgezeichnet, einen grundlegenden Wandel angestossen zu haben.

Parity Group arbeitet diskutiert an einem Tisch. Ein Mann erstellt Notizen an einem Flipchart.

Die Parity Group ist eine Bewegung, die im Jahr 2014 von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden ins Leben gerufen wurde, um sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die Vielfalt in der Architektur einzusetzen und um kritische Diskussionen über die Institution zu fördern.

Jetzt wurde die Gruppe vom Bundesamt für Kultur mit dem Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet. Das Bundesamt für Kultur verleiht die Preise auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission.

Mehr Professorinnen berufen

Die Parity Group hat dafür gesorgt, dass Gender und Vielfalt im Alltag und den Entscheidungen des Departementes eine grössere Bedeutung erhalten. Sie hat unter anderem die Geschlechter-Parität eingefordert in Jurys, bei der Einladung von Kritikern und bei Neueinstellungen. Auf diese Weise hat sich auch bewirkt, dass an der ETH Zürich mehr Frauen als Architektur-Professorinnen berufen wurden.

Seit 2016 organisiert die Gruppe die jährlichen Parity-Talks und 2018 wurde auf ihren Antrag die Parity- und Diversity-Kommission gegründet, ein in der Geschäftsordnung des Departementes verankertes Organ, welches laufend prüft, ob die Gleichstellungs- und Diversitätsziele des Departementes erreicht werden. 2021 spielte die Gruppe eine entscheidende Rolle, als das Departement die belgische Bewegung Engagement Arts damit beauftragte, das Departement kritisch zu analysieren (Interview mit Departementsvorsteher Tom Emerson)

Ein Vorbild im In- und Ausland

Das Bundesamt für Kultur schreibt über die Parity Group: «Das kontinuierliche Engagement und die Arbeit der Parity Group führten im Departement Architektur zu einem grundlegenden Wandel, der sich auf die Schule selbst und auch auf die Architektinnen und Architekten sowie auf andere Institutionen in der Schweiz und im Ausland ausgewirkt hat, die nach dem Vorbild der Zürcher Gruppe ihre eigenen Paritäts- und Diversitätsinitiativen starteten.»

Der Departementsvorsteher Tom Emerson sagt: «Der Preis ist eine wunderbare Anerkennung, dass diese Organisation nicht nur einen tiefgreifenden Einfluss auf die Kultur und das Handeln innerhalb des Departementes Architektur hat, sondern auch auf die Gesellschaft im Allgemeinen ausstrahlt.»

Neben der Parity Group wurden der Kunsthistoriker Stanislaus von Moos und der Künstler Uriel Orlow ausgezeichnet. Offiziell verliehen wird der Preis am 12. Juni in Basel, zusammen mit den Schweizer Kunstpreisen.

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