Auf den Spuren des Schweisses

Noé Brasier ist fasziniert von dem noch jungen Forschungsgebiet der Schweissanalyse. Er möchte Hitzestress bei Menschen direkt auf der Haut messen – und sie so vor möglichen Gesundheitsfolgen schützen.

Mann sitzt auf Tisch, er ist ganz schwarz gekleidet.
«Es ist unglaublich, was man im Schweiss alles nachweisen kann.» Nach seinem Fellowship an der ETH Zürich führt Noé Brasier seine Forschungsarbeit als Early Career Fellow im Collegium Helveticum weiter. (Bild: ETH Zürich / Markus Bertschi)

«Es ist unglaublich, was man im Schweiss alles nachweisen kann», sagt Noé Brasier. Er ist klinischer Forscher und Arzt für allgemeine innere Medizin. Bereits während seiner Tätigkeit am Universitätsspital Basel hat ihn das noch junge Forschungsfeld der Schweissanalyse fasziniert: Es erfordert das Fachwissen verschiedener Disziplinen und vereint Technologie, Physiologie und klinische Möglichkeiten.

Dank eines MedLab Fellowships an der ETH Zürich konnte Brasier sein Forschungsinteresse auch nach seiner Ausbildung zum Facharzt weiterverfolgen. Zusammen mit Jörg Goldhahn, ETH-Professor am Institut für Translationale Medizin, leitete er im Rahmen dieses Förderstipendiums ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das erstmals breit angelegt molekulare Hitzestressmarker aus der Schweissanalyse untersucht. Hitzestress kann bei Menschen zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei körperlich anspruchsvollen Arbeiten im Freien. Die Belastung ist aber von Person zu Person sehr unterschiedlich. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die individuelle Hitzebelastung direkt molekular im Schweiss auf der Haut messen zu können. Die digitale Schweissanalyse – bestehend aus Biosensor und Smartphone – könnte helfen, Menschen nicht nur vor hitzebedingten Gesundheitsgefahren zu schützen, sie ebnet auch in anderen Fachbereichen den Weg für eine digitale, nicht invasive und molekulare Diagnostik der Zukunft, beispielsweise bei Patientinnen und Patienten mit Fieber.

Mit seiner klinischen Grundlagenforschung will Noé Brasier die verschiedenen Aspekte und Bedürfnisse der Gesellschaft, der Ärzte, aber auch der Patientinnen und Patienten zusammenbringen und in die Praxis übertragen. Während seines Fellowships habe er dabei sehr von der ETH profitieren können. Die Hochschule öffne mit ihrem guten Ruf viele Türen und bringe intern ein grosses Know-how aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen. Und, so Brasier: «Die Leute hier haben den Willen und den Mut, etwas Neues zu entwickeln.» Seine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Schweissanalyse führt Brasier nun als Early-Career Fellow am Collegium Helveticum weiter.

MedLab Fellowships

Die ETH Zurich MedLab Fellowships unterstützen exzellente forschungsinteressierte Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, die damit für ein Weiterbildungsjahr an die ETH Zürich wechseln können. Das Programm richtet sich an ärztliche Nachwuchsforschende mit klinischer Erfahrung, die sich früh in ihrer Karriere ausgezeichnet haben.

«Globe» Mensch im Mittelpunkt

Globe 23/04 Titelblatt

Dieser Text ist in der Ausgabe 23/04 des ETH-​​​​Magazins Globe erschienen.

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