Kommen nun die mageren Jahre?
Insgesamt erlebte Robert Perich rund 550 Schulleitungs-Sitzungen und arbeitete mit gesamthaft 18 Schulleitungsmitgliedern (davon sechs Präsidenten) zusammen. An der Arbeit in der Schulleitung schätzte er, wie die Mitglieder auch bei kontroversen Dossiers mit Respekt und Achtung sowie faktenorientiert diskutierten: «Wir vertraten nicht primär unsere Ressortinteressen, sondern wir hatten stets das Wohl der Gesamtorganisation im Blick.»
Wenn Perich nun den Finanzbereich der ETH an seinen Nachfolger Stefan Spiegel übergibt (vgl. ETH-News vom 10.03.2023), so hinterlässt er eine finanziell solid aufgestellte ETH. Doch wie schätzt er die Zukunftsaussichten ein? Muss die ETH, da der Bund bereits Sparmassnahmen angekündigt hat und diese auch Bildung, Forschung und Innovation betreffen, bald schon den Gürtel enger schnallen? Die öffentlichen Finanzen unterliegen immer auch konjunkturellen und strukturellen Zyklen, sagt Perich. Als er 2003 an die ETH kam war ebenfalls eine Phase des erhöhten Spardrucks.
Allerdings weist er darauf hin, dass sich die stabilen und zur Gewohnheit gewordenen Wachstumsaussichten seit 2020 durch die Corona-Krise, den Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, rasch ansteigende Inflationsraten sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise getrübt haben. «Das wird noch einige Zeit dauern, bis sich die Lage wieder entspannt. Vor diesem Hintergrund müssen in naher Zukunft alle an der ETH sparen. Ich bin trotzdem überzeugt, dass die ETH daraus gestärkt hervorgeht.»
Zum Schluss noch dies: Zu Robert Perichs Mandaten gehörten auch die Gastronomie, der Hochschulsport (ASVZ) und der ETH Store, die im «speziell Freude machten» – darum haben ihn seine Mitarbeitenden zum Abschied auch mit einem eigenen ETH-Pulli in Pink überrascht.